OP bei Lungen-CA: Postoperatives Lungenvolumen am besten per CT zu ermitteln
- Michael Simm
- Medizinische Nachrichten
Kernbotschaft
Unter 16 verschiedenen Methoden zur Vorhersage des postoperativen Lungenvolumens nach einer Resektion beim frühen Lungenkarzinom erweist sich die computertomographische Vermessung von Lungenvolumen und -Dichte als die beste Methode.
Hintergrund
Beim früh entdeckten Lungenkarzinom ist eine Resektion noch immer der Goldstandard. Ein Schlüssel zur Auswahl der Patienten sind dabei die zu erwartende postoperative Lungenfunktion und das Risiko einer Dyspnoe. Die unterschiedlichen Methoden der Vorhersage und deren Genauigkeit waren Gegenstand dieser systematischen Übersichtsarbeit und Meta-Analyse.
Design
Durchsucht wurden 6 Literaturdatenbanken bis zum Februar 2018. Eingeschlossen wurden Studien mit jeweils mindestens 9 Erwachsenen mit Verdacht auf, oder mit bestätigtem Lungenkarzinom, die eine Resektion mit kurativer Absicht erhielten. Es musste eine Technik zur Vorhersage genutzt worden und der entsprechende Wert dokumentiert worden sein; außerdem mussten prä- und postoperative Lungenfunktionswerte vorliegen.
Ergebnisse
- Aus anfänglich 3816 Literaturverweisen wurden 135 Studien identifiziert, bei denen 16 verschiedene Methoden zur Vorhersage der Lungenfunktion angewandt wurden.
- Am häufigsten wurde eine Perfusions- bzw. Ventilationsszintigrafie durchgeführt, gefolgt von der Segment-Methode bei der der Anteil der verbleibenden bronchopulmonalen Segmente mit dem Anfangsvolumen multipliziert wird, sowie den computertomographischen Verfahren SPECT und CT-VD.
- Nach Anwendung eines Algorithmus (PROBAST) wurden von den 135 Studien für die weiteren Analysen 17 ausgewählt, bei denen das Risiko für Verzerrungen (Bias) gering war.
- Unter diesen Studien erwies sich in der Metaanalyse die Bestimmung von Volumen und Dichte mittels CT als die genaueste Methode zur Vorhersage der postoperativen expiratorischen Einsekundenkapazität FEV1 (mittlere Differenz 71 ml, Standardabweichung 207 ml).
- Es gab keine gute Evidenz, um die Wertigkeit der verschiedenen Methoden zum postoperativen Gastransfer zu vergleichen.
Klinische Bedeutung
Für die Beratung des Patienten und die OP-Planung ist eine möglichst genau Vorhersage des postoperativen Lungenvolumens bedeutsam. Hier dürfte die Überlegenheit des CT gegenüber der Segment-Zählmethode von Relevanz sein. Dass bei der Ermittlung des Kohlenmonoxid-Transferfaktors keine eindeutige Aussage möglich ist, zeigt den Bedarf für weitere Untersuchungen.
Finanzierung: Die Gehälter der Autoren wurden bezahlt durch den University Hospitals Birmingham NHS Foundation Trust.
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