Omikron für Kinder unter 5 Jahren häufiger, aber weniger "schwer" als Delta
- Andrea Hertlein
- Medizinische Nachrichten
Kernbotschaften
Kinder unter 5 Jahren steckten sich in den USA deutlich häufiger mit der Omikron-Variante des Coronavirus an als mit der Delta-Variante. Allerdings traten schwere Krankheitsverläufe bei Omikron-Infektionen seltener auf. Das geht aus einer US-Studie hervor, die jüngst in JAMA Pediatrics veröffentlicht wurde.
Mit der Omikron-Variante erreichten SARS-CoV-2-Infektionen und Krankenhausaufenthalte ein Rekordniveau. Wissenschaftler befürchteten, dass Kinder unter 5 Jahren möglicherweise besonders gefährdet seien, da sie noch nicht für eine COVID-19-Impfung in Frage kommen.
Das Team um Professorin Rong Xu von der Case Western Reserve University analysierte die Daten von 651.640 Kindern unter 5 Jahren, die zwischen Anfang September und Ende Januar an Covid-19 erkrankten. Dabei verglichen sie Inzidenzraten und Krankheitsverläufe bevor und nachdem Omikron die vorherrschende Variante in den USA geworden war.
Infektionsrate von Omikron etwa 10 bis 15 Mal höher
Die monatliche Inzidenzrate von SARS-CoV-2-Infektionen war zwischen September und November 2021 (Delta-Periode) weitgehend stabil (1,0-1,5 Fälle pro 1000 Personen pro Tag), stieg aber im Dezember 2021 - zeitgleich mit dem Auftreten der Omikron-Variante - rasch auf 2,4 bis 5,6 Fälle pro 1000 Personen pro Tag an, berichten die Studienautoren. In der ersten Januarhälfte 2022 erreichte Omikron schließlich mit 8,6 Fällen pro 1000 Personen und Tag und in der zweiten Januarhälfte 2022 mit 8,2 Fällen ihren Höhepunkt. Dabei infizierten sich Kinder im Alter von 0 bis 2 Jahren mit der Omikron-Variante häufiger als Kinder im Alter von 3 bis 4 Jahren.
Mildere Krankheitsverläufe bei Omikron-infizierten Kindern
Es zeigte sich jedoch, dass das Risiko schwerer Krankheitsverläufe bei Kindern, die sich mit der Omikron-Variante infiziert hatten, deutlich geringer war als nach Infektion mit der Delta-Variante. So war das Risiko, die Notaufnahme aufsuchen zu müssen, bei Omikron um 16 Prozent und das Risiko für künstliche Beatmung um 85 Prozent geringer. Außerdem wurden etwa 1,8 Prozent der mit Omikron infizierten Kinder ins Krankenhaus eingeliefert, verglichen mit 3,3 Prozent bei Delta.
"Die Zahl der Krankenhausaufenthalte in dieser Altersgruppe ist im Januar dieses Jahres sprunghaft angestiegen, weil die Infektionsrate von Omikron etwa 10 bis 15 Mal höher ist als die der Delta-Variante", so Rong Xu. Auch wenn die Omikron-Variante weniger schwer verläuft als die Delta-Variante seien die langfristigen Auswirkungen von COVID-19-Infektionen auf Gehirn, Herz, Immunsystem und andere Organe von Kindern nach wie vor unbekannt und besorgniserregend.
Finanzierung: u.a. National Institute on Aging
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