Oktoberfest: Corona-Zahlen in München mehr als verdoppelt

  • Andrea Hertlein
  • Medizinische Nachrichten
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Kernbotschaften

Experten hatten im Vorfeld vor einer „Wiesn-welle“ gewarnt. Gut eineinhalb Wochen nach Beginn des Oktoberfestes ist die Zahl der SARS-CoV-2-Infektionen in München rasant gestiegen. Das geht aus den aktuellen Zahlen des Robert Koch-Instituts (RKI) vom Mittwoch hervor. Danach hat sich 7-Tage-Inzidenz in der bayerischen Hauptstadt mit 547 im Vergleich zur Vorwoche mehr als verdoppelt. Das entspricht 8.138 neu gemeldeten Fällen in den letzten sieben Tagen.

Auch in Bayern ziehen die COVID-Zahlen deutlich an. Laut COVID-Dashboard des RKI beträgt die 7-Tage-Inzidenz im Freistaat aktuell 503,2. Das bedeutet einen Anstieg um gut 67 Prozent im Vergleich zum Wert vor einer Woche.

Hospitalisierungsrate in Münchens Krankenhäusern steigt

Die Zunahme der COVID-Inzidenz schlägt sich auch in der Hospitalisierungsrate nieder. So sind laut Corona-Infoportal der Stadt München  derzeit in den Münchner Krankenhäusern 297 Betten mit bestätigten Covid-19-Fällen belegt, davon 24 Intensivbetten und 13 Betten in der Intensivüberwachungspflege. Das sind insgesamt 68 Betten mehr als in der Vorwoche.

Ein Zusammenhang mit dem Oktoberfest lässt sich zwar nicht beweisen. Von anderen Großveranstaltungen weiß man aber, dass rund eineinhalb Wochen danach ein starker Anstieg in den Inzidenzen zu verzeichnen war. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) zeigte sich verärgert und kommentierte auf Twitter: "Das Oktoberfest wäre mit Testen vor Einlass sicherer gewesen und nicht weniger schön. Bei den Preisen pro Mass wären die Tests auch noch bezahlbar gewesen." Jetzt müssten in der Folge mehr schwere Verläufe und Long-COVID-Fälle behandelt werden.

Aber auch deutschlandweit ist ein Anstieg der COVID-Infektionen zu verzeichnen. Demnach ist laut RKI Wochenbericht von Dienstag die 7-Tage-Inzidenz um 29,4 Prozent im Vergleich zur Vorwoche gestiegen.