Obstruktive Schlafapnoe mindert laut 4-jähriger Studie Kognition und Integrität der weißen Substanz

  • Lee MH & al.
  • JAMA Netw Open

  • Univadis
  • Clinical Summary
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Erkenntnis

  • Obstruktive Schlafapnoe (OSA) ist (im Vergleich zu keiner OSA) mit einer verminderten Kognition und einer veränderten Integrität der weißen Substanz im mittleren bis späten Erwachsenenalter assoziiert.
  • Eine abgeklungene OSA ist laut dieser 4-jährigen longitudinalen Kohortenstudie mit Verbesserungen der Kognition und der Integrität der weißen Substanz assoziiert.

Warum das wichtig ist

  • Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass die Auswirkung der OSA auf die Kognition und die Integrität der weißen Substanz reversibel ist.
  • Die Ergebnisse sprechen auch dafür, dass eine neu auftretende oder persistente OSA aggressiv behandelt werden sollte.

Studiendesign

  • Prospektive Kohortenstudie an 1110 eigenständig lebenden Koreanern, die zur Baseline und nach 4 Jahren Nachbeobachtung mittels Polysomnografie auf OSA untersucht wurden.
  • Primäre Ergebnisse: Neuropsychologische Leistung laut mindestens 8 Testdomänen (z. B. Redegewandtheit, verbales und visuelles Gedächtnis) sowie Integrität der weißen Substanz (beurteilt mittels MRT des Gehirns anhand fraktionaler Anisotropie, axialer und radialer Diffusivität).
  • Finanzierung: Korea Centers for Disease Control and Prevention, National Research Foundation of Korea.

Wesentliche Ergebnisse

  • Während des 4-Jahres-Zeitraums war eine neu auftretende OSA (gegenüber keiner OSA) mit einer veränderten Integrität der weißen Substanz und einer Abnahme der Daueraufmerksamkeit assoziiert (Veränderung des Scores im „Digit Symbol Coding Test“: –3,2 %; 95%-KI: –5,2 % bis –1,2 %).
  • Bei abgeklungener OSA (gegenüber keiner OSA) zeigte sich eine bessere visuelle Erinnerung (Veränderung im „Visual Reproduction – Delayed Recall Test“: 33,1 % [95%-KI: 11,3–54,9 %], Veränderung im „Visual Reproduction – Immediate Recall Test“: 17,5 % [95%-KI: 8,9–26,1 %]) und eine bessere Integrität der weißen Substanz an einigen anatomischen Stellen.
  • In der Gruppe mit höherem Alter (gegenüber jüngerem Alter) war die neu auftretende und die persistierende OSA mit einer veränderten Integrität der weißen Substanz und einer schlechteren visuellen Erkennung assoziiert („Visual Reproduction – Recognition Test“ für neu auftretende OSA: β: –33,9; 95%-KI: –54,6 bis –13,2; persistierende OSA: β: –24,2; 95%-KI: –40,7 bis –7,7).

Einschränkungen

  • Beobachtungsstudie.