Nurses Health Study II: Grünflächen korrelieren mit geringfügig besserer Kognition

  • Michael Simm
  • Medizinische Nachrichten
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Kernbotschaften

Krankenschwestern, die im Laufe ihres Lebens mehr Grünanlagen in der Nähe hatten, erreichten im Test nach 25 Jahren geringfügig bessere Werte bei der Kognition und Aufmerksamkeit. Beim Gedächtnis war der Trend jedoch nicht signifikant.

Hintergrund

Städtische Grünanlagen werden von den Anwohnern in der Regel als Bereicherung empfunden. Mehrere Studien deuten darauf hin, dass sie nicht nur die Bewegung fördern, sondern auch mit positiven Effekten auf die Psyche assoziiert sind. Dagegen sind mögliche Zusammenhänge zwischen der Nähe von Grünflächen und dem Erhalt kognitiver Funktionen bislang nur wenig untersucht.

Design

Auswertung der Daten einer Kohortenstudie (Nurses Health Study II), an der in den USA ab 1989 annähernd 120000 Krankenschwestern im Alter zwischen 25 und 42 Jahren teilgenommen haben. Etwa 40000 unter ihnen vervollständigten 25 Jahre später einen Online-Test (Cogstate Brief Battery), und für 13594 (Durchschnittsalter 61,2 Jahre) lagen zusätzlich genaue Angaben zum Wohnort vor, aus denen mittels Satellitendaten die Nähe, Größe und Qualität benachbarter Grünflächen bestimmt und normiert wurde.

Ergebnisse

  • In den Modellen, die für Alter und den sozioökonomischen Status während Kindheit und Erwachsenenalter sowie der Nachbarschaft adjustiert wurden, fand sich eine positive Korrelation von Grünflächen mit der Kognition.
  • Für die Gedächtniskomponente des Tests wurde zwar kein statistisch signifikanter Unterschied erreicht. Der Cogstate-Gesamtwert und der Wert für psychomotorische Geschwindigkeit/Aufmerksamkeit verbesserte sich jedoch mit jedem Interquartilsabstand bei den Grünflächen um 0,05 (95%-Konfidenzintervall 0,02 – 0,07 bzw. 0,02 – 0,08). Diese Unterschiede waren statistisch signifikant (P ≥ 0,002). Diese Unterschiede entsprachen in etwa dem von einem Lebensjahr Unterschied, merken die Forscher an.

Klinische Bedeutung

Eine Vermehrung von Grünflächen könnte für Frauen im mittleren Alter mit einem bescheidenen Nutzen für die Kognition verbunden sein, schreiben die Autoren. Die Differenzen sind allerdings sehr klein und die Studienpopulation ist nicht repräsentativ für die Gesamtbevölkerung, sodass es für die Schaffung von Grünflächen und Parks vermutlich bessere Argumente gibt.

Finanzierung: National Institutes of Health.