NSCLC: verzögerte Annahme von Molekulartests und gezielten Therapien in einer landesweiten niederländischen Studie

  • Steeghs EMP & al.
  • Lung Cancer

  • Petra Kittner
  • Clinical Summary
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Erkenntnis

  • Eine landesweite Real-World-Studie aus den Niederlanden zeigt, dass molekulare Tests (z. B. auf Genmutationen oder -alterationen), die Next-Generation-Sequenzierung (NGS) und zielgerichtete Therapien bei NSCLC im Stadium IV nur mit Verzögerung angenommen werden.

Warum das wichtig ist

  • Ein verstärkter Einsatz dieser Technologien wird empfohlen und steht im Einklang mit internationalen Leitlinien.

Studiendesign

  • Analyse von landesweiten molekularpathologischen Berichten aus dem niederländischen Pathologieregister; die Ergebnisse wurden mit dem niederländischen Krebsregister für Patienten mit NSCLC im Stadium IV (n=1.193) zwischen 2017 und 2019 verknüpft.
  • Finanzierung: Personalisierte Medizin der Niederländischen Organisation für Gesundheitsforschung und Entwicklung.

Wesentliche Ergebnisse

  • Prädiktive molekulare Testungen (für mindestens 1 Marker) wurden bei:
    • 85% der Adenokarzinome,
    • 60,4% der nicht anderweitig spezifizierten NSCLC,
    • 17,4% der Plattenepithelkarzinome durchgeführt.
  • Die höchsten molekularen Testraten gab es bei EGFR- und ALK-Alterationen (Adenokarzinom: 82,7% bzw. 80,7 %).
  • Bei 1 von 6 Patienten wurde nicht auf somatische EGFR-Mutationen getestet.
  • Die Next-Generation-Sequenzierung ergab eine höhere Häufigkeit therapeutisch relevanter Alterationen als die Sequenzierung von Einzelgenen (62,4% vs. 56,5%; p=0,004 für Adenokarzinome), was auf eine geringere Fehlerquote, umfassendere Tests und eine höhere Sensitivität zurückzuführen war.
  • Es zeigte sich eine geringere Aufnahme von zielgerichteten Therapien als erwartet, je nach angreifbarem Ziel:
    • EGFR: 85,8%.
    • ALK: 74,7%.
    • BRAF: 51,5%.
    • ROS1: 33,7%.

Einschränkungen

  • Die Gründe für die verzögerte Annahme wurden nicht untersucht.