NSCLC mit Hirnmetastasen: ICIs+Strahlentherapie verlängern OS vs. Chemotherapie+Strahlentherapie

  • Wasilewski D & al.
  • JAMA Netw Open

  • Petra Kittner
  • Clinical Summary
Der Zugang zum gesamten Inhalt dieser Seite ist nur Angehörigen medizinischer Fachkreise vorbehalten. Der Zugang zum gesamten Inhalt dieser Seite ist nur Angehörigen medizinischer Fachkreise vorbehalten.

Erkenntnis

  • Im Vergleich zu Chemotherapie plus Strahlentherapie (RT) sind Immun-Checkpoint-Inhibitoren (ICIs) plus RT mit einem längeren OS verbunden, jeweils nach neurochirurgischer Resektion von Hirnmetastasen bei NSCLC.

Warum das wichtig ist

  • Erste große vergleichende Wirksamkeitsstudie ihrer Art angesichts der zunehmenden Inzidenz von Hirnmetastasen bei Lungenkrebs und des Ausschlusses solcher Patienten von klinischen Studien mit ICIs.

Studiendesign

  • Retrospektive Kohortenstudie mit Propensity-Score-Matching zu 62 Patienten, die nach neurochirurgischer Behandlung von Hirnmetastasen (2010 bis 2021) mit ICI+RT behandelt wurden, und 62 Patienten, die mit Chemotherapie+RT behandelt wurden.
  • Das Propensity-Score-Matching umfasste Geschlecht, Alter, die Anzahl der Hirnmetastasen bei Studienbeginn sowie Volumen und Lage der Hirnmetastasen.
  • Die ICI-Gruppe erhielt am häufigsten Pembrolizumab (59%), und die Chemotherapiegruppe einen platinhaltigen Wirkstoff plus einen weiteren Wirkstoff (z. B. Etoposid, Gemcitabin oder Pemetrexed).
  • Primärer Endpunkt: OS (Zeit von der Resektion der Hirnmetastasen bis zum Tod jeglicher Ursache).
  • Finanzierung: nicht offengelegt.

Wesentliche Ergebnisse

  • Die mittlere Nachbeobachtungszeit betrug 47,9 Monate.
  • Nach Propensity-Score-Matching hatte die Chemotherapiegruppe nach neurochirurgischer Behandlung ein kürzeres medianes OS als die ICI-Gruppe nach neurochirurgischer Behandlung (11,8 Monate; 95% KI 9,1-15,2 vs. 23,0 Monate; 95% KI 20,3-53,8; p<0,001).

Einschränkungen

  • Retrospektives Beobachtungsdesign.
  • Monozentrische Studie.
  • Die unvollständige Dokumentation führte dazu, dass Todesursache sowie intrakranielles und extrakranielles PFS nicht angegeben wurden.