Notfall-Schmerzbehandlung: Intravenöses Paracetamol reduziert Morphinanwendung nicht
- Minotti B & al.
- Acad Emerg Med
- Univadis
- Clinical Summary
Erkenntnis
- Bei Patienten mit akuten Schmerzen in der Notaufnahme (NA) scheint 1 Dosis intravenöses (i.v.) Paracetamol keine morphinreduzierende Wirkung zu haben.
- Die Autoren sprechen sich gegen eine routinemäßige initiale Analgesie mit Paracetamol für NA-Patienten mit mäßigen bis schweren Schmerzen aus.
Warum das wichtig ist
- Angesichts der Bedenken gegenüber Opioiden untersuchen Forscher andere Strategien zur Schmerzbehandlung.
- Über die Kombination von Opioiden mit anderen Analgetika in diesem Setting ist nicht genug bekannt.
- Frühere Studien zu Opioid-Paracetamol-Kombinationen verwendeten kein Protokoll für die individualisierte Anpassung der Morphindosis.
Wesentliche Ergebnisse
- Die zur Schmerzlinderung erforderlichen Morphindosen waren in beiden Gruppen ähnlich:
- Paracetamol-Gruppe: 0,15 ± 0,07 mg/kg
- Placebo-Gruppe: 0,16 ± 0,07 mg/kg
- Die Gesamtmenge an verabreichtem Morphin, die Zeit bis zur Schmerzlinderung und die Rezidivrate waren in beiden Gruppen ebenfalls ähnlich.
Studiendesign
- Randomisierte, doppelblinde, placebokontrollierte Studie an 2 Notaufnahmen in der Schweiz (n = 202)
- Erwachsene mit akuten Schmerzen wurden randomisiert einer der folgenden Behandlungen zugewiesen:
- 0,1 mg/kg Morphin plus 1 g Paracetamol i.v.
- 0,1 mg/kg Morphin plus Placebo i.v.
- Das Protokoll erlaubte bei Bedarf eine zusätzliche Morphindosierung.
- Beobachtungszeitraum: 4 Stunden
- Ergebnis: mittlere Morphindosis zur Schmerzlinderung
- Finanzierung: Kantonsspital St. Gallen, Schweiz
Einschränkungen
- Heterogene Patientenpopulation und Schmerzätiologien
- Möglicherweise nicht auf andere Populationen verallgemeinerbar
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