Nierenkrebs: Haben Afroamerikaner ein höheres Risiko für andere Todesursachen?

Erkenntnis

Afroamerikaner mit klarzelligem metastasiertem Nierenzellkarzinom (ccmRCC) und nicht-ccmRCC wiesen eine höhere Sterblichkeit aufgrund anderer Ursachen (other-cause mortality, OCM) auf.
Afroamerikaner unterzogen sich zudem seltener einer zytoreduktiven Nephrektomie und erhielten häufiger eine systemische Therapie.

Warum das wichtig ist

Eine höhere OCM weist auf mehr Komorbiditäten bei Afroamerikanern hin und kann folglich bedeuten, dass bei ihnen seltener eine zytoreduktive Nephrektomie vorgenommen wird.

Studiendesign

Studie zu Patienten mit ccmRCC (n=10.958) oder nicht-ccmRCC (n=1239), die aus dem Surveillance, Epidemiology, and End Results Research Plus Repository (2000-2018) identifiziert und nach Rasse/Ethnie in Weiße, Hispanoamerikaner, Afroamerikaner und Asiaten stratifiziert wurden.
Finanzierung: keine.

Wesentliche Ergebnisse

Patienten in der ccmRCC-Kohorte:
- Nach einer Nachbeobachtungszeit von 60 Monaten betrugen die OCM-Raten jeweils 8,7%, 6,5%, 6,0% und 7,3% bei Afroamerikanern, Weißen, Hispanoamerikanern und Asiaten.
- OCM war bei Afroamerikanern signifikant höher als bei weißen Patienten (aHR 1,55; P<0,001).
Patienten in der nicht-ccmRCC-Kohorte:
- Nach 60 Monaten Nachbeobachtung betrugen die OCM-Raten jeweils 8,4%, 7,6%, 8,9% und 1,9% bei Afroamerikanern, Weißen, Hispanoamerikanern und Asiaten.
- OCM war bei Afroamerikanern signifikant höher als bei Weißen (aHR 1,54; P=0,04).
Afroamerikaner mit ccmRCC unterzogen sich mit geringerer Wahrscheinlichkeit einer zytoreduktiven Nephrektomie (aHR 0,72; P<0,001), erhielten jedoch mit größerer Wahrscheinlichkeit eine systemische Therapie (aHR 1,34; P=0,003).

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