Niedrige HCV-Reinfektionen bei Anwendern injizierter Drogen sprechen für Anti-HCV-/OA-T
- Grebely J & al.
- Ann Intern Med
- Univadis
- Clinical Summary
Erkenntnis
- Das HCV-Reinfektionsrisiko ist bei Personen, die Drogen injizieren (PWID), innerhalb der ersten 24 Wochen nach erfolgreichem Abschluss einer Opioidagonistentherapie (OA-T) und bei Personen mit andauerndem Drogenkonsum, die Nadeln/Spritzen gemeinsam nutzen, am höchsten.
Warum das wichtig ist
- Bei PWID sollte weiterhin auf das Risiko einer Reinfektion geachtet werden.
- Es sollte eine Aufklärung über die HCV-Übertragung und die Notwendigkeit steriler Spritzen erfolgen.
- Der Zugang zum Ressourcenangebot zur Schadensreduzierung sollte optimiert werden.
Wesentliche Ergebnisse
- 296 Patienten erhielten eine Behandlung, 199/286 auswertbare Patienten wurden eingeschlossen.
- 75,9 % (n = 151) waren männliche Patienten, medianes Alter: 49 Jahre (Bereich: 24–66 Jahre).
- 90 % (n = 179) wurden nach der Behandlung über ≥ 1 Jahr und 71 % (n = 142) über 3 Jahre nachbeobachtet.
- HCV-Reinfektion:
- Insgesamt 5 Reinfektionen mit 431 Personenjahren Nachbeobachtung, Reinfektionsrate: 1,2 (95 %-KI: 0,4–2,7) pro 100 Personenjahre
- Andauernde Anwendung injizierbarer Drogen: 4/212 Personenjahre Nachbeobachtung, Reinfektionsrate: 1,9 (95 %-KI: 0,5–4,8) pro 100 Personenjahre
- Gemeinsame Nutzung von Nadeln/Spritzen: 1/16 Personenjahre Nachbeobachtung, Reinfektionsrate: 6,4 (95 %-KI: 0,2–35,5) pro 100 Personenjahre
- Anhaltende Anwendung „jeglicher“ Drogen: 59 % (n = 112/190) nach 6 Monaten Nachbeobachtung, 53 % (n = 73/137) nach 3 Jahren Nachbeobachtung
- Anwendung injizierbarer Drogen (vergangener Monat): 21 % (n = 40/191) nach 6 Monaten Nachbeobachtung, 18 % (n = 26/142) nach 3 Jahren Nachbeobachtung
Studiendesign
- 3-jährige Langzeit-Verlängerungsstudie zur Beurteilung der HCV-Reinfektionsraten bei PWID, die nach einer antiviralen Therapie eine erfolgreiche OA-T erhielten
- Finanzierung: MSD
Einschränkungen
- Bias durch Eigenangaben, Selektionsbias
- Begrenzte Verallgemeinerbarkeit
- Unterschätzte Infektionsraten
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