Niedergelassene erhalten zwei Prozent mehr Honorar
- Presseagentur Gesundheit (pag)
- Medizinische Nachricht
Berlin (pag) – Vertragsärztinnen und -ärzte erhalten im kommenden Jahr mehr Geld für ihre Leistungen. Der Orientierungswert für 2023 wird um zwei Prozent erhöht. Das hat der Erweiterte Bewertungsausschuss mittels eines Schiedsspruchs entschieden. Aus Sicht der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) ist das viel zu wenig.
Bereits seit Anfang August verhandeln die KBV und der GKV-Spitzenverband (GKV-SV) im Erweiterten Bewertungsausschuss über das ärztliche Honorar, mittlerweile in der dritten Runde. Die Kassen und der Ausschussvorsitzende Prof. Jürgen Wasem votieren für die Lösung und setzten sich mit fünf zu vier Stimmen gegen die Ärztevertreter durch.
Aus Sicht der Vorständin des GKV-SV, Stefanie Stoff-Ahnis, berücksichtige das Ergebnis „die wirtschaftliche Gesamtsituation der niedergelassenen Ärzteschaft“. Die Kassen waren mit der Forderung nach einer Nullrunde in die Verhandlungen gegangen. Die KBV spricht hingegen von einer „bitteren Enttäuschung“, da es keinen ausreichenden Ausgleich für die aktuellen Kostensteigerungen gebe. Sie forderte ursprünglich eine Erhöhung um sechs Prozent. Im Orientierungswert werden die Kostensteigerungen von 2020 auf 2021 berücksichtigt. „Ein Plus von zwei Prozent beim Orientierungswert ist viel zu wenig und deckt nichts an Kosten adäquat ab“, sagt Dr. Stephan Hofmeister, stellvertretender KBV-Vorstandsvorsitzender. Hinzu komme die geplante Abschaffung der Neupatientenregelung. „Diese unheilvolle Kombination wird die Praxen vor große Schwierigkeiten stellen“, so KBV-Chef Dr. Andreas Gassen.
Das Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung (Zi) hat berechnet, dass die Anpassung des Orientierungswerts den Praxisinhabern rund 5.200 Euro bringe. Allein für die Anpassung der Mitarbeitenden-Gehälter hätten diese im vergangenen Jahr, wie auch in Vorjahren, jedoch bereits rund 5.400 Euro aufwenden. Der GKV-Kommunikationschef Florian Lanz spricht dagegen auf Twitter von 11.000 Euro mehr Honorar für jeden niedergelassenen Arzt.
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