Nicht-kleinzelliger Lungenkrebs und Lymphknoten-Mikrometastasen
- Helga Gutz
- Clinical Summary
Erkenntnis
- Patienten mit nicht-kleinzelligem Lungenkrebs (NSCLC) im Stadium I-IIIA mit Mikrometastasen in den Lymphknoten haben ein deutlich schlechteres OS und DFS als jene ohne Lymphknoten-Mikrometastasen.
Warum das wichtig ist
- Mikrometastasen in den Lymphknoten könnten eine Erklärung für die hohe Rezidivrate (18%-70%) nach vollständiger chirurgischer Resektion bei NSCLC im Stadium I-IIIA sein.
- Lymphknoten-Mikrometastasen können durch die standardmäßige histopathologische Untersuchung eines einzelnen mit Hämatoxylin und Eosin gefärbten Objektträgers mit einem in Paraffin eingebetteten Lymphknotenschnitt nicht ausreichend nachgewiesen werden.
- Die besten ergänzenden Methoden zum Nachweis von Lymphknoten-Mikrometastasen sind Mehrfachschnitte, Immunhistochemie und/oder die Reverse-Transkriptase-Polymerase-Kettenreaktion.
Studiendesign
- Metaanalyse der Time-to-Event-Ergebnisse von 15 Studien, in denen zusätzliche Methoden zum Nachweis von Mikrometastasen verwendet wurden.
- Die 15 Studien mit insgesamt 1893 Patienten wurden durch eine Suche in PubMed, Embase, Web of Science, Cochrane Library und Academic Search Premier ermittelt.
- Die in Frage kommenden Studien umfassten Patienten mit T1-4, N0-1 oder M0 NSCLC, deren Lymphknoten einer zusätzlichen pathologischen Analyse auf Mikrometastasen mit einer oder mehreren von drei Zusatzmethoden unterzogen wurden.
- Ausgeschlossen wurden u. a. Studien zu Patienten mit Fernmetastasen oder N2-Stadium.
- Primäre Endpunkte: Gesamtüberleben (OS) und erkrankungsfreies Überleben (DFS) alle 3-6 Monate nach der Operation bei Patienten mit bzw. ohne Lymphknoten-Mikrometastasen, auf der Grundlage der in jeder der 15 Studien veröffentlichten Überlebenskurven.
- Anhand der Überlebenskurven wurden das OS und DFS für die Gruppen mit und ohne Mikrometastasen rekonstruiert.
- Finanzierung: keine offengelegt.
Wesentliche Ergebnisse
- Das OS nach 1, 2 und 5 Jahren betrug bei Patienten mit Mikrometastasen 90%, 80% bzw. 55%, während die entsprechenden Raten bei Patienten ohne Mikrometastasen 98%, 90% bzw. 75% betrugen.
- Das DFS nach 1, 2 und 5 Jahren betrug bei Patienten mit Mikrometastasen 82%, 75% bzw. 53%, während die entsprechenden Raten bei Patienten ohne Mikrometastasen 90%, 83% bzw. 75% betrugen.
Einschränkungen
- Beobachtungsdesign aller eingeschlossenen Studien.
- Für die Zwecke dieser Metaanalyse wurden Mikrometastasen als einzelne Zellen oder Zellhaufen definiert, die bei der histopathologischen Standarduntersuchung übersehen wurden. Übersehene Makrometastasen, die größer als 2 mm waren, könnten fälschlicherweise als Mikrometastasen klassifiziert worden sein.
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