Neurodermitis: Studie vergleicht Abrocitinib mit Dupilumab über 4 Wochen
- Michael Simm
- Studien – kurz & knapp
Kernbotschaften
Unter Neurodermitis-Patienten, die bereits topische Wirkstoffe einnahmen, erreichten in einer direkten Vergleichsstudie nach 2 Wochen etwa die Hälfte eine deutliche Minderung des Juckreizes mit Abrocitinib gegenüber einem Viertel mit Dupilumab. Fläche und Schwere der Ekzeme waren nach 4 Wochen bei 30 versus 15 % der Patienten um mindestens 90 % reduziert.
Hintergrund
In den vergangenen Jahren wurde eine Reihe von systemischen Therapien gegen die Neurodermitis zugelassen, die sowohl stark als auch schnell wirksam sind. In den maßgeblichen Studien wurden sie aber zumeist gegen Placebo oder gegen ältere Präparate evaluiert, und direkte Vergleiche der neuen Wirkstoffe sind selten.
Design
Doppel-blinde, randomisierte Vergleichsstudie der Phase 3 von 26 Wochen Dauer mit 727 Patienten in 15 Ländern. Sie erhielten entweder orales Abrocitinib in einer Dosierung von 200 mg / Tag, oder zweiwöchentlich subkutan 300 mg Dupilumab. Die Studienteilnehmer wurden außerdem angewiesen, aktive Läsionen mit topischen Corticosteroiden mittlerer der niedriger Stärke, mit topischen Calcineurin-Inhibitoren, oder einem topischen Phosphodiesterase-4-Inhibitor zu behandeln. Die primären Endpunkte waren eine Verbesserung von mindestens 4 Punkten innerhalb von 2 Wochen auf der Peak Pruritus Numerical Rating-Skala (PP-NRS4) und eine mindestens 90%ige Verbesserung beim Eczema Area and Severity-Index (EASI-90) binnen 4 Wochen.
Ergebnisse
- Unter Abrocitinib erreichte ein größerer Anteil der Patienten die primären Studienziele:
- PP-NRS4: 48 versus 26 %; die Differenz von 22,6 Prozentpunkten hatte ein 95%-Konfidenzintervall von 15,8 – 29,5; der Unterscheid war statistisch hochsignifikant (p < 0,0001).
- EASI-90: 29 versus 15 %; Differenz 14,1 Prozentpunkte (95%-KI 8,2 – 20,0) p < 0,0001.
- Nebenwirkungen wurden unter Abrocitinib mit 74 gegenüber 65 % häufiger berichtet.
Klinische Bedeutung
Bei Neurodermitis-Patienten unter einer topischen Therapie war die zusätzliche Gabe von Abrocitinib kurzfristig wirksamer als Dupilumab, dafür etwas weniger gut verträglich. Wie die Bilanz über einen längeren Zeitraum aussieht, bleibt abzuwarten.
Finanzierung: Pfizer.
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