Neues Scoring-System prognostiziert langfristiges Überleben nach Status epilepticus

  • Roberg LE & al.
  • JAMA Neurol

  • Univadis
  • Clinical Summary
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Erkenntnis

  • Ein einfacher 3-Faktor-Score ermöglichte die Prognose des 2-Jahres-Überlebens bei Erwachsenen, die wegen eines nicht durch Anoxie bedingten Status epilepticus ins Krankenhaus aufgenommen wurden, wobei die beste Leistung bei denjenigen beobachtet wurde, die wahrscheinlich keine Hirnschädigung davongetragen haben.

Warum das wichtig ist

  • Zuverlässige prognostische Instrumente fehlen.

Wesentliche Ergebnisse

  • 47,1 % der Patienten in der Entwicklungskohorte starben innerhalb von 2 Jahren nach der Entlassung aus dem Krankenhaus.
  • Die Entwicklung neuer mittelschwerer/schwerer neurologischer Defizite in der Zeit zwischen der Präsentation und der Entlassung prognostizierte die 2-Jahres-Mortalität (aOR: 5,1; p < 0,001).
  • Der „ACD-Score“ (Bereich: 0–15 Punkte) umfasste 3 Faktoren, die mit der Entwicklung neuer mittelschwerer/schwerer Defizite assoziiert sind:
    • Alter
    • Bewusstseinsgrad bei Aufnahme
    • Dauer des Status epilepticus
  • Der Score korrellierte mit dem 2-Jahres-Überleben (r2: 0,848).
  • Bei einem optimalen Cutoff-Score von 10 Punkten differenzierte der Score das 2-Jahres-Überleben in den deutschen und norwegischen Validierungskohorten (p < 0,001 für beide Kohorten).
  • Der Score schnitt am besten bei Patienten ab, deren Status-epilepticus-Ätiologie wahrscheinlich keine Hirnschädigung mit sich zog (z. B. schlechte Medikationsadhärenz, leichte Demenz, Alkoholabstinenz und arzneimittelinduzierte Hirnschädigung).

Studiendesign

  • Multizentrische, retrospektive Kohortenstudie mit Erwachsenen, bei denen ein allererster, nicht durch Anoxie bedingter Status epilepticus auftrat und die an Universitätskliniken behandelt wurden:
    • Entwicklungskohorte: 261 Patienten in Dänemark
    • Validierungskohorten: 906 Patienten in Deutschland und 139 Patienten in Norwegen
  • Hauptergebnis: 2-Jahres-Überleben
  • Finanzierung: University of Southern Denmark

Einschränkungen

  • Retrospektive Beurteilung neurologischer Defizite
  • Auswahlverzerrung möglich
  • Verallgemeinerbarkeit unbekannt