Neuer Gebrechlichkeitsindex prognostiziert längerfristiges Ergebnis bei Schädel-Hirn-Trauma
- Galimberti S & al.
- Lancet Neurol
- Univadis
- Clinical Summary
Erkenntnis
- Ein neuer Gebrechlichkeitsindex liefert bei der Prognose des Tods oder einer schweren Behinderung innerhalb von 6 Monaten nach einem Schädel-Hirn-Trauma (SHT) gute Ergebnisse, insbesondere bei stationär aufgenommenen Patienten.
Warum das wichtig ist
- Prognostische Informationen können für die Beratung und die Entscheidungsfindung in Bezug auf eine Behandlung hilfreich sein.
Wesentliche Ergebnisse
- Der Gebrechlichkeitsindex basiert auf 30 Bestimmungswerten von Komorbiditäten, verschreibungspflichtigen Medikamenten und Laborparametern.
- Standardisierter Score im Bereich von 0–1, wobei ein höherer Score auf mehr Gebrechlichkeit hinweist.
- In der Entwicklungskohorte prognostizierte der Score ein ungünstiges Ergebnis nach 6 Monaten wie folgt (kumulatives OR; 95 %-KI):
- Patienten insgesamt (1,03; 1,02–1,04; p < 0,0001)
- Stationäre Aufnahme (1,04; 1,03–1,06; p < 0,0001)
- Aufnahme auf die Intensivstation (1,02; 1,01–1,03; p < 0,0001)
- In der externen Validierungskohorte prognostizierte der Score ein ungünstiges Ergebnis nach 6 Monaten wie folgt (kumulatives OR; 95 %-KI):
- Patienten insgesamt (1,02; 1,00–1,03; p = 0,025)
- Stationäre Aufnahme (1,05; 1,03–1,08; p < 0,0001)
- Aufnahme auf die Intensivstation (1,01; 0,99–1,03; p = 0,43)
Studiendesign
- Studie unter Verwendung von Daten aus 2 prospektiven Kohorten mit erwachsenen Patienten, die ≤ 24 Stunden nach einem SHT vorstellig und stationär aufgenommen wurden:
- Entwicklungskohorte: 2.993 Patienten in europäischen Krankenhäusern und Tertiärzentren (CENTER-TBI)
- Externe Validierungskohorte: 1.667 Patienten in US-Traumazentren (TRACK-TBI)
- Hauptergebnis: Ungünstiges Ergebnis, definiert als Tod oder schwere Behinderung (Glasgow Outcome Scale – Extended Score von ≤ 4) nach 6 Monaten.
- Finanzierung: Europäische Union, andere Sponsoren
Einschränkungen
- Fehlen einer standardisierten Definition für Gebrechlichkeit
- Patienten wurden ausgeschlossen, wenn > 25 % der Daten fehlten.
Dieser Volltext ist leider reserviert für Angehöriger medizinischer Fachkreise
Sie haben die Maximalzahl an Artikeln für unregistrierte besucher erreicht
Kostenfreier Zugang Nur für Angehörige medizinischer Fachkreise