Neue US-Leitlinien zur Therapie chronischer Schmerzen veröffentlicht

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  • Clinical Summary
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Erkenntnis

  • In den neuen Leitlinien der American Society of Pain and Neuroscience (ASPN) wird die Anwendung einer implantierbaren peripheren Nervenstimulation (PNS) zur Behandlung ausgewählter chronischer Schmerzzustände befürwortet, wenn eine konservative Behandlung fehlschlägt.
  • Die in den Leitlinien geäußerte Schlussfolgerung lautet: „Die PNS sollte als Zusatztherapie bei chronischen Schmerzen mit Bedacht eingesetzt werden nachdem die Patienten angemessen untersucht wurden und die diagnostische Nervenblockade oder der Versuch einer Nervenstimulation positiv verlaufen ist“.

Warum das wichtig ist

  • Die Möglichkeiten der Behandlung komplexer Schmerzkrankheiten sind begrenzt.

Hauptergebnisse

  • Die Leitlinien bestimmten Evidenzen der Stufe 1 für die Wirksamkeit der PNS zur Behandlung folgender Erkrankungen nach dem Versagen einer konservativen Behandlung:
    • Chronische Migränekopfschmerzen durch okzipitale Nervenstimulation
    • Chronische hemiplegische Schulterschmerzen durch die Stimulation der Nerven, die den Musculus trapezius, den Musculus supraspinatus und den Musculus deltoideus innervieren
    • Postnukleotomie-Syndrom durch subkutane periphere Nervenfeldstimulation in Kombination mit optimaler medikamentöser Behandlung
    • Neuropathische Schmerzen der unteren Extremitäten
    • Schmerzen in den unteren Extremitäten nach Amputation
  • In den Leitlinien wird darauf hingewiesen, dass die neueren Technologien eine weniger invasive und einfachere Elektrodenplatzierung ermöglichen und die Anwendung der PNS attraktiver machen.
  • In den Leitlinien wird zusätzliche Forschung gefordert, um die spezifischen Bedingungen, Wellenformen, Programmierungen sowie die nutzenbringende Platzierung der Elektroden genauer zu klären und dadurch eine Standardisierung der Patienten- und Behandlungsauswahl zu gewährleisten.

Studiendesign

  • Ein internationales, multidisziplinäres Expertengremium (Anästhesisten, Neurochirurgen, Schmerzmediziner) entwickelte evidenzbasierte klinische Leitlinien.
  • Systematische Überprüfung von 53 klinischen Studien zur PNS bei verschiedenen Schmerzzuständen:
    • 20 randomisierte kontrollierte Studien
    • 33 prospektive Beobachtungsstudien
  • Im Falle fehlender Evidenzen wurde auf einen Expertenkonsens zurückgegriffen.
  • Hauptergebnis: Leitlinien
  • Finanzierung: Nicht offengelegt

Einschränkungen

  • Veränderungen der Technologie im Laufe der Zeit
  • Begrenzte und/oder qualitativ schlechte Evidenzen für einige Erkrankungen.