Neue Option für Patienten mit unkontrolliertem Asthma: Dreifachtherapie aus einem Inhalator
- Michael Simm
- Studien – kurz & knapp
Kernbotschaften
Die Kombination und gleichzeitige Applikation dreier verschiedener Asthma-Wirkstoffklassen mit einem einzigen Inhalator ist möglich. Binnen eines halben Jahres wurde die Einsekundenkapazität signifikant verbessert und binnen eines Jahres die Exazerbationsrate.
Hintergrund
Bisher gab es keine Studien zur Wirksamkeit einer Dreifachtherapie gegen Asthma, bei der alle 3 Wirkstoffe gleichzeitig mit einem Inhalator verabreicht wurden. Hier wird nun in einer Publikation gleich über 2 derartige Studien berichtet.
Design
2 doppelblinde, randomisierte Phase 3-Studien mit parallelen Behandlungsgruppen (TRIMARAN und TRIGGER) mit insgesamt 2592 Patienten aus 171 Zentren in 16 Ländern, deren Asthma nicht unter Kontrolle war, und die im Vorjahr mindestens einen Anfall hatten. In beiden Studien hatten die Patienten zuvor Corticosteroide inhaliert, bei TRIMARAN in einer mittleren Dosierung, und bei TRIGGER hochdosiert. Nach einer 2-wöchigen Einleitungsphasen erhielten die Patienten in der Kontrollgruppe bei TRIMARAN täglich 2 mal 2 Stöße aus dem Inhalator mit 100 µg Beclometasondiporopionat (BDP) und 6 µg Formoterolfumarat (FF), oder zusätzlich 10 µg Glycopyrronium (Intervention). Bei TRIGGER erhielten die Kontrollgruppe und die Interventionsgruppe die gleichen Medikamente; allerdings wurde BDP in einer Dosierung von 200 µg gegeben. Außerdem gab es hier eine weitere Gruppe, die open-label BDP/FF plus einmal täglich 2 Stöße á 2,5 µg Tiotropium erhielt.
Ergebnisse
- Nach 26 Wochen war die Einsekundenkapazität im Vergleich zur Kontrolle verbessert um:
- TRIMARAN: 57ml (95%-Konfidenzintervall 15 – 99; p = 0,0080)
- TRIGGER: 73 ml (95%-KI 26 – 120; p = 0,0025)
- Über 52 Wochen war die Rate mittlerer und schwerer Exazerbationen gesunken um:
- TRIMARAN: 15 % (Chancenverhältnis RR 0,85; 95 % KI 0,73 – 0,99; p = 0,033)
- TRIGGER: 12 % (RR 0,88; KI 0,75 – 1,03; p = 0,11)
Klinische Bedeutung
In den beiden Studien wurde erstmals bei einer großen Population von Patienten mit nicht kontrolliertem Asthma ein einziger Inhalator zur Applikation von 3 Arzneien benutzt. Solch eine Therapie wäre einfacher, und auch kostengünstiger als Biologika, wie die Autoren hervorheben. Ihre Wirksamkeit bezüglich der Reduktion von Exazerbationen wäre aber geringer, und es gibt keine Daten, die eine dauerhafte Einsparung von Kortikosteroiden belegen würden, kommentieren J. Mark FitzGerald und Mohsen Sadatsafavi (beide Vancouver).
Finanzierung: Chiesi Farmaceutici.
Dieser Volltext ist leider reserviert für Angehöriger medizinischer Fachkreise
Sie haben die Maximalzahl an Artikeln für unregistrierte besucher erreicht
Kostenfreier Zugang Nur für Angehörige medizinischer Fachkreise