Neue Leitlinie befasst sich mit der Opioidanwendung bei krebsbedingten Schmerzen
- Univadis
- Clinical Summary
Erkenntnis
- Eine neue Leitlinie der American Society of Clinical Oncology befasst sich mit der Anwendung von Opioiden zur Behandlung von Krebsschmerzen und deren aktiven Behandlung bei Erwachsenen.
Warum das wichtig ist
- Schmerzen sind bei Onkologiepatienten hoch prävalent.
- Im aktuellen Umfeld stellen Bedenken hinsichtlich eines Suchtverhaltens, die Kosten und die Stigmatisierung Herausforderungen bei der Verschreibung und Anwendung von Opioiden dar.
Studiendesign
- Systematische Überprüfung von 31 systematischen Reviews und 16 randomisierten kontrollierten Studien, die zwischen 2010 und 2022 veröffentlicht wurden
- Ein 15-köpfiges multidisziplinäres Expertengremium überprüfte die Evidenzlage und formulierte Empfehlungen.
- Hauptergebnis: klinische Leitlinie, die nach Möglichkeit auf Evidenz und ansonsten auf Konsens basiert
- Finanzierung: American Society of Clinical Oncology
Wesentliche Ergebnisse
- Die Leitlinie befasst sich mit 7, mit der Opioidanwendung in Zusammenhang stehenden klinischen Fragestellungen.
- Es wird empfohlen, dass Ärzte Patienten mit mäßigen bis schweren krebsbedingten oder mit durch eine aktive Krebsbehandlung bedingten Schmerzen Opioide anbieten, sofern dies nicht kontraindiziert ist.
- Das am besten geeignete Opioid für einen Patienten erfordert die Berücksichtigung der Pharmakokinetik, des Verabreichungswegs, der Halbwertszeit, Neurotoxizität und der Kosten.
- Ärzte sollten eine Therapie mit Opioiden mit sofortiger Wirkstofffreisetzung einleiten. Diese sollten bei Bedarf und in der niedrigstmöglichen Dosis angewendet werden, um eine akzeptable Analgesie und die Ziele der Patienten zu erreichen, und zudem mit einer frühzeitigen Beurteilung und häufigen Dosisanpassung einhergehen.
- Wenn Patienten an einer Substanzgebrauchsstörung leiden, sollten Ärzte mit einem Spezialisten für palliative Versorgung, einem Schmerzspezialisten und/oder einem Spezialisten für Substanzgebrauchsstörungen zusammenarbeiten, um den optimalen Ansatz zu bestimmen.
- Ärzte sollten die Patienten auf Opioid-Nebenwirkungen überwachen.
- Die Strategien zur Prävention und Behandlung von Nebenwirkungen umfassen (unter anderem) die Aufklärung der Patienten, die Einleitung eines prophylaktischen Regimes zur Behandlung des Darms, eine Beschränkung der Polypharmazie, die Umstellung auf ein anderes Opioid und die Anwendung anderer Wirkstoffe zur Behandlung der jeweiligen unerwünschten Wirkung.
Einschränkungen
- Die Evidenz war für mehrere Fragestellungen limitiert, was in einer Konsensempfehlung oder keiner Empfehlung resultierte.
- Die Richtlinie gilt nur für Erwachsene.
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