Nach multiplen Rippenfrakturen kein Vorteil durch Operation im Vergleich zu nichtoperativer Behandlung

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  • Clinical Summary
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Erkenntnis

  • Patienten mit mehreren Rippenfrakturen, jedoch ohne Brustwandflattern scheinen von einer operativen Stabilisierung nicht zu profitieren und könnten stattdessen einem Risiko für vermeidbare Schäden ausgesetzt sein.

Warum das wichtig ist

  • Rippenfrakturen treten bei 10 % der Traumapatienten auf und gehen mit einer Todesrate von bis zu 13 % einher.
  • In den letzten Jahren ist das Interesse an einer operativen Rippenstabilisierung bei Patienten ohne Brustwandflattern gestiegen.
  • Es fehlte bisher an qualitativ hochwertigen unterstützenden Belegen.

Hauptergebnisse

  • In den 3 Krankenhäusern, die eine operative Rippenstabilisierung durchführten, wurden 14 % (80/591) der Patienten diesem Verfahren unterzogen.
  • 71 von ihnen wurden mittels Propensity-Score-Matching mit 71 Patienten in nichtoperativen Zentren abgestimmt.
  • Mit operativer Stabilisierung statt ohne:
    • Die Krankenhausaufenthaltsdauer war um 4,9 Tage (95%-KI: 0,8–9,1 Tage) länger (p = 0,019).
    • Die anhand der EQ5D-5L-Skala ermittelte QoL 1 Jahr später war niedriger (p = 0,035).
    • Ähnliche Raten von Komplikationen und Mortalität.
  • Bei 28 % der operierten Patienten entwickelte sich eine implantatbedingte Reizung.

Studiendesign

  • Prospektive multizentrische Beobachtungsstudie an Erwachsenen mit multiplen, durch CT bestätigten Rippenfrakturen nach stumpfem Trauma, jedoch ohne klinisches Brustwandflattern (n = 927).
  • Die Patienten wurden in 6 Traumazentren in den Niederlanden und der Schweiz vorstellig.
  • Die Autoren verglichen 3 Zentren, die eine operative Rippenstabilisierung durchführen, mit 3 Zentren, in denen diese nicht durchgeführt wird.
  • Ergebnis: Krankenhausaufenthaltsdauer.
  • Finanzierung: DePuy Synthes.

Einschränkungen

  • Mögliche restliche Störfaktoren.
  • Stark variierende Studienaufnahmeraten je nach Zentrum.