Nach erfolglosen Therapien: Erfolgreiche Migräneprävention mit Eptinezumab
- Michael Simm
- Studien – kurz & knapp
Kernbotschaften
Erwachsenen Patienten mit Migräne, die in den vergangenen 10 Jahren 2-4-mal erfolglos präventive Therapien erhalten hatten, profitierten von der intravenösen Gabe des monoklonalen Antikörpers Eptinezumab in Form von etwa 5 Migränetagen / Monat weniger (Placebo 2 Tage).
Hintergrund
Der intravenös verabreichte, monoklonale Antikörper Eptinezumab ist einer von mehreren Wirkstoffen, die zur Prophylaxe der Migräne bei Erwachsenen zugelassen sind, und die antagonistisch Wirkung auf die Calcitonin-Gen verwandten Peptide (CGRP) wirken. In einer Studie der Phase 3 waren positive Effekte bereits am ersten Tag nach der Infusion nachweisbar, allerdings wurden bisher noch keine Patienten untersucht, bei denen vorherige präventive Therapien fehlgeschlagen sind.
Design
DELIVER war eine multizentrische, doppel-blinde, Placebo-kontrollierte Studie der Phase 3b von 24 Wochen Dauer mit einer 48-wöchigen Verlängerungsphase, bei der nur noch die Dosis verblindet war. Die Teilnehmer: 891 Patienten mit episodischer oder chronischer Migräne von mindestens 4 Tagen / Monat und nachgewiesenem Versagen von 2 – 4 präventiven Therapien in den vergangenen 10 Jahren.
Ergebnisse
- Die durchschnittliche Zahl der Migränetage in Woche 1 – 12 veränderte sich mit
- Eptinezumab 100 mg/Tag um - 4,8 Tage,
- Eptinezumab 300 mg/Tag um - 5,3 Tage,
- Placebo um - 2,1 Tage.
- Die Unterschiede von 2,7 bzw. 3,2 Tagen waren statistisch hochsignifikant (p < 0,0001).
- Der Anteil der Patienten, die über Nebenwirkungen berichteten, war in den drei Gruppen sehr ähnlich (42 % mit 100 mg, 41 % mit 300 mg, 40 % mit Placebo). Darunter war COVID-19 mit 7, 6 bzw. 5 % am häufigsten; außerdem kam es unter 300 mg Eptinezumab zu einer anaphylaktischen Reaktion.
Klinische Bedeutung
Der Nachweis, dass das schnell wirkende Eptinezumab auch Patienten mit mehrmaligem vorherigem Therapieversagen erreicht, erweitert die Optionen. Das Sicherheitsprofil scheint günstig, Langzeitdaten dazu sind jedoch erst mit Abschluss der 2. Phase dieser Studie zu erwarten.
Finanzierung: H Lundbeck.
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