Kernbotschaften
Extremsport wie Triathlon schädigt womöglich den Herzmuskel: Bei asymptomatischen Triathleten mittleren Alters waren nicht-ischämische Myokardfibrosen mit dem anstrengungsinduzierten Blutdruckanstieg und den jeweiligen Distanzen bei den Triathlon-Disziplinen assoziiert. Bei Triathletinnen wurden hingegen keine solchen Fibrosen festgestellt.
Hintergrund
Hinweise auf Myokardschäden oder Myokardfibrosen sind bei asymptomatischen Sportlern schon in mehreren Studien festgestellt worden. Dass professioneller Hochleistungs- und Wettkampfsport die Gesundheit nicht gerade fördern, ist relativ bekannt. Extremsportarten wie Triathlon, Marathon- und Ultra-Marathon-Läufe sind heute allerdings keine Domäne mehr allein von Berufs-Sportlern, sondern längst auch bei Hobby-Sportlern beliebt. Ein Team von Wissenschaftlern hat nun die Mechanismen der Myokardfibrosen bei asymptomatischen Triathleten mittleren Alters untersucht.
Design
An der Studie nahmen 83 im Mittel 44 und 42 Jahre alte asymptomatische Triathleten und Triathletinnen (35%) teil, die mindestens zehn Stunden pro Woche trainierten und in den drei Jahren zuvor regelmäßig an Wettkämpfen teilgenommen hatten. Informationen zu ihrer Geschichte als Sportler (Wettkämpfe, Distanzen, Ergebnisse) wurden per Fragebögen erhoben. 36 Personen, die maximal drei Studien pro Woche trainierten, wurden einer Kontroll-Gruppe zugeordnet.
Zur bildgebenden Diagnostik wurde die LGE-CMT (late gadolinium-enhancement cardiac magnetic resonance tomography) verwendet. Die physische Fitness wurde mit der Spiroergometrie festgestellt.
Hauptergebnisse
Fokale nicht-ischämische Myokardfibrosen wurden kernspintomographisch nur bei den sportlichen Männern festgestellt, und zwar bei neun der 54 Triathleten (17 Prozent). Die Triathleten mit kardialen Fibrosen hatten höhere Maximal-Werte beim systolischen Blutdruck als die Athleten ohne Fibrosen (213 versus 194 mmHg). Darüber hinaus war bei ihnen der linksventrikuläre Masse-Index (LVMI) größer (93 g/m 2 versus 84 g/m 2 ; p
Die Athtleten mit Myokardfibrosen absolvierten kumulativ längere Distanzen beim Laufen, Schwimmen und Radfahren und nahmen häufiger als die anderen Athleten an Triathlon-Wettkämpfen mit mittleren und langen Distanzen teil (Langdistanz: so genannter Iron Man mit einer Schwimmdistanz von 3,86 km, einem Marathonlauf über rund 42 km und einem Radrennen über eine Distanz von 180 km).
Klinische Bedeutung
Nach Angaben der Autoren lassen die Ergebnisse schlussfolgern, dass es beim Sport bzw. bei bestimmten Sportarten eine „Grenze“ gibt, ab der es zu Myokardfibrosen kommen kann. Ursachen der fokalen Myokardfibrosen seien vermutlich der anstrengungsinduzierte systolische Blutdruck und die erhöhte linksventrikuläre Hypertrophie. Diese Myokardfibrosen könnten das morphologische Substrat für Herzrhythmusstörungen sein. Um die klinische Bedeutung solcher kardialen Fibrosen bei Ausdauer-Athleten besser beurteilen zu können, sind nach Angaben der Autoren weitere Studien, etwa zum Langzeitverlauf, sinnvoll.
Finanzierung: keine Angaben
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