Mütterlicherseits berichtete Einhaltung antiretroviraler Therapie verstärkt verbesserte HIV-Prophylaxe bei Säuglingen

  • Fernández-Luis S & al.
  • BMC Public Health

  • Univadis
  • Clinical Summary
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Erkenntnis

  • Die Einbeziehung der durch die Mutter selbst berichteten Einhaltung einer antiretroviralen Therapie (ART) bei der Entbindung in den WHO-Algorithmus für eine HI-Virusübertragung (HI-VT) verbessert die Identifizierung von gefährdeten Säuglingen sowie die Abdeckung mit einer verstärkten postnatalen HIV-Prophylaxe.

Warum das wichtig ist

  • Den Müttern sollten zusätzliche Fragen zur Einhaltung der ART gestellt werden, um die Ergebnisse und die Akzeptanz der HIV-Prophylaxe bei perinatal exponierten Säuglingen zu verbessern.

Wesentliche Ergebnisse

  • 184 HIV-infizierte Säuglinge (n = 96 männlich) und ihre Mütter wurden analysiert.
  • 78 % (n = 143) der Frauen waren bei der Entbindung bekanntermaßen HIV-positiv und erhielten eine ART, 16 % (n = 29) wurden bei der Entbindung HIV-positiv diagnostiziert und standen nicht unter einer ART; 7 % (n = 12) waren vor der Entbindung bekanntermaßen HIV-positiv, standen jedoch nicht unter einer ART.
  • Für 88 % (n = 126/143) der HIV-Positiven unter ART lagen keine Ergebnisse zur Viruslast (VL) vor, für 12 % (n = 17/143) der HIV-Positiven unter ART lag das VL-Ergebnis <4 Wochen vor der Entbindung vor.
  • 45 % (n = 45/99) gaben eine suboptimale ART-Adhärenz an.
  • Anwendung des WHO-Algorithmus:
    • 44 % (n = 81/184) der Säuglinge mit HIV wiesen ein hohes Risiko für eine HI-VT auf.
      • 40 % (n = 32/81) erhielten eine verstärkte postnatale Prophylaxe, 30 % (n = 24/81) eine standardmäßige postnatale Prophylaxe, 22 % (n = 18/81) keine Prophylaxe und für 9 % (n = 7/81) lagen keine Informationen vor.
  • Modifizierter WHO-Algorithmus plus selbstberichtete Adhärenz: 68 % (n = 126/184) der Säuglinge wurden als „mit hohem Risiko für eine Übertragung von Mutter zu Kind“ identifiziert; p = 0,0001 vs. WHO-Algorithmus.

Studiendesign

  • Retrospektive, verschachtelte Beobachtungsstudie zur Charakterisierung der postnatalen Prophylaxeabdeckung bei HIV-infizierten Säuglingen in Subsahara-Afrika zur Beurteilung, ob die Einbeziehung der mütterlicherseits berichteten ART-Adhärenz die Identifizierung von Säuglingen mit perinataler HIV-Infektion verbessert.
  • Finanzierung: ViiV Healthcare

Einschränkungen

  • Erinnerungsverzerrung und Verzerrung durch soziale Erwünschtheit
  • Begrenzte Verallgemeinerbarkeit
  • Fehlende Störfaktoren