Mortalitätsreduktion durch Sport am Wochenende kaum geringer als bei regelmäßiger Bewegung

  • Michael Simm
  • Studien – kurz & knapp
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Kernbotschaften

Eine prospektive Studie mit den selbstberichteten Daten von mehr als 350000 Teilnehmern ergab, dass bei einem Mindestmaß von 150 Minuten körperlicher Aktivität / Woche die Mortalitätsreduktion durch Sport am Wochenende nur etwa 10 % geringer ausfällt, als wenn die Aktivitäten über die ganze Woche verteilt werden.

Hintergrund

Eine Empfehlung zahlreicher wissenschaftlicher Fachgesellschaften für einen gesunden Lebensstil lautet: Mindestens 150 Minuten Bewegung mittlerer Intensität bzw. 75 Minuten hoher Intensität / Woche. Es ist jedoch unklar, ob die damit verbundene Reduktion der Mortalität in gleichem Maße erfolgt, wenn die Aktivitäten über die Woche verteilt oder auf das Wochenende konzentriert werden.

Design

Landesweite prospektive Kohortenstudie mit selbst berichteten Aktivitätsdaten von 350978 Teilnehmern (Durchschnittsalter 41,4 Jahre) der US National Health Interview-Erhebungen in den Jahren 1997 – 2013, die mit dem nationalen Sterberegister abgeglichen wurden. Unterschieden wurde zwischen physisch „inaktiven“ Personen mit weniger als 150 Minuten moderater bis anstrengender Aktivitäten / Woche, und solchen mit mindestens 150 Minuten. Letztere Gruppe der aktiven Teilnehmer wurde weiterhin klassifiziert in Wochenendsportler („Weekend warriors“) mit 1 – 2 Aktivitäten am Samstag und/oder Sonntag, sowie regelmäßig Aktive, die mindestens 3 Trainings / Woche absolvierten. Demgegenüber gestellt wurde die Mortalität insgesamt, durch kardiovaskuläre Krankheiten, und durch Krebs.

Ergebnisse

  • Während der median 10,4 Jahre langen Nachverfolgungszeit wurden 21898 Todesfälle dokumentiert, darunter 4130 durch Herzkrankheiten und 6034 durch Krebs.
  • Im Vergleich zu den inaktiven Teilnehmern betrugen die Chancenverhältnisse HR bei der Gesamtmortalität für Wochenendsportler 0,92 (95%-Konfidenzintervall 0,83 – 1,02) und 0,85 (95%-KI 0,83 – 0,88) für regelmäßig Aktive. Bezüglich der Mortalität durch Krebs und KHK waren die Ergebnisse ähnlich.
  • Bei der gleichen Gesamtmenge (Dauer x Intensität) an körperlicher Aktivität war die Gesamtmortalität und die Ursachen-spezifische Mortalität für die Wochenendsportler ähnlich wie bei den regulär Aktiven.
  • Im Vergleich dieser beide Gruppen betrugen die HR:
    • Gesamtmortalität 1,08 (95%-KI 0,97 – 1,20)
    • KHK-Mortalität 1,14 (95%-KI 0,85 – 1,53)
    • Krebsmortalität 1,07 (95%-KI 0,87 – 1,31)

Klinische Bedeutung

Mehr Bewegung ist besser, bestätigt diese Studie. Bei Wochenendsportlern war die Mortalität etwas weniger reduziert als bei jenen mit gleichmäßiger verteilten Übungseinheiten (jeweils im Vergleich zu Personen, die keine 150 Aktivitätsminuten / Woche erreichten). Die Unterschiede zwischen Wochenendsport und gleichmäßiger Betätigung verschwanden jedoch, wenn die Aktiven jeweils das gleiche Pensum bewältigten.

Finanzierung: Keine.