Mit Suizidalität vorstellig werdende Kinder sind oft traumatisiert
- Marr MC & al.
- Pediatr Emerg Care
- Univadis
- Clinical Summary
Erkenntnis
- Mehr als die Hälfte der Kinder, die wegen Selbstverletzungsgedanken oder -handlungen in einer pädiatrischen psychiatrischen Notaufnahme (NA) vorstellig werden, weisen eine Traumavorgeschichte auf.
- Autoren: „Eine Traumaexposition nicht zu erkennen, hat schwerwiegende Folgen für eine angemessene Diagnose und die Behandlungsplanung.“
Warum das wichtig ist
- Der psychiatrische Berufsstand tendiert dazu, die wachsende Evidenz für einen Zusammenhang zwischen Trauma und Suizidalität bei Jugendlichen zu übersehen.
- Bei der Beurteilungen dieser Patienten in der NA wird in der Regel eine Traumavorgeschichte nicht überprüft.
Wesentliche Ergebnisse
- 52 % der Patienten berichteten von ≥ 1 Traumaexposition.
- Suizidgedanken mit (vs. ohne):
- Emotionalem Missbrauch: 36,7 % vs. 13,1 %; p < 0,001
- Suizidversuch mit (vs. ohne):
- Emotionalem Missbrauch: 60,0 % vs. 34,7 %; p < 0,001
- Körperlichem Missbrauch: 18,4 % vs. 13,2 %; p = 0,05
- Sexuellem Missbrauch/Übergriff: 22,4 % vs. 13,2 %; p = 0,004
- Jeglichem Trauma: 17,3 % vs. 12,0 %; p = 0,03
- Gesamtzahl der unterschiedlichen Traumaexpositionen: 1,06 ± 1,09 vs. 0,74 ± 0,88; p = 0,003
- Ergebnisse multivariate Analyse:
- Prädiktoren für Suizidversuche: Weibliches Geschlecht, höheres Alter von Jugendlichen und hispanische Ethnizität
- Emotionaler Missbrauch: 3,2-fach höhere Wahrscheinlichkeit eines Suizidversuchs
- Mobbing: 1,9-fach höhere Wahrscheinlichkeit für Suizidgedanken
Studiendesign
- Retrospektive Überprüfung der Krankenakten von 861 Kindern, die über 1 Jahr hinweg (2011–2012) mit Suizidgedanken, Suizidversuchen und/oder selbstverletzendem Verhalten in einer psychiatrischen NA vorstellig wurden.
- Ergebnis: Traumaassoziierte Prädiktoren
- Finanzierung: Nicht offengelegt
Einschränkungen
- Monozentrische Studie
- Es gab kein standardisiertes Screening auf Trauma.
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