Migränetage werden unter allen 3 Dosierungen von Atogepant ähnlich stark reduziert
- Michael Simm
- Studien – kurz & knapp
Kernbotschaften
Nach einer 12-wöchigen Prophylaxe mit dem CGRP-Antagonisten Atogepant erreichten mehr als die Hälfte der Patienten in allen 3 Dosierungen eine Reduktion der Migränetage um deutlich mehr als die Hälft. Bei etwa 1/3 der Patienten verringerte sich die Zahl der Attacken auf ein Drittel.
Hintergrund
Patienten mit Migräne wird bei zunehmender Krankheitslast eine medikamentöse Prophylaxe empfohlen. Obwohl dafür bereits Arzneien wie Topiramat, Beta-Blocker, Flunarizin und Amitriptylin zur Verfügung stehen, bräuchten weiterhin „einige Patienten, besonders in der Primärversorgung, eine effektive, gut verträgliche, Migräne-spezifische orale präventive Behandlung“, schreiben die Autoren der aktuellen Studie. Ihr Kandidat ist Atogepant, ein niedermolekular Antagonist des Calcitonin-Gen-verwandten Peptid-Rezeptors (CGRP).
Design
In dieser Zweitauswertung von ADVANCE, einer doppel-blinden, randomisierten, Placebo-kontrollierten Studie der Phase 3 wurde die Verteilung der Ansprechraten bei Patienten mit 4 – 14 Migränetagen / Monat unter verschiedenen Dosierungen (10, 30, 60 mg einmal täglich) und Placebo über einen Zeitraum von 12 Wochen dargestellt.
Ergebnisse
- Die 902 Teilnehmer waren durchschnittlich 41,6 Jahre alt und zu 88,8 % weiblich.
- Die primären Endpunkte der Studie wurden bereits berichtet, den sekundären Endpunkt, eine mindestens 50%ige Reduktion der mittleren monatlichen Migränetage, erreichten (P jeweils < 0,001):
- mit 10 mg: 55,6 %. Chancenverhältnis OR gegenüber Placebo 3,1; 95%-Konfidenzintervall 2,1 – 4,6)
- mit 30 mg: 58,7 %. OR 3,5; 95%-KI 2,4 – 5,3)
- mit 60 mg: 60,8 %. OR 3,8; 95%-KI 2,6 – 5,7)
- Unter Placebo: 29,0 %
- Weitere präspezifizierte Endpunkte waren eine Reduktion um 75 % und 100 % (Anfallsfreiheit). Dies erreichten jeweils:
- 10 mg: 30,4 / 7,9 %
- 30 mg: 29,6 / 4,9 %
- 60 mg: 37,8 / 7,7 %
- Placebo: 10,7 / 0,9 %
- Die Nebenwirkungsraten waren in allen Gruppen ähnlich.
Klinische Bedeutung
Höhere Dosen scheinen die größten Ansprechraten zu ergeben, schreiben die Autoren, und dies könne für Kliniker bei der Individualisierung der Startdosen hilfreich sein. Allerdings sind die absoluten Unterschiede klein und Angaben zur Signifikanz dieser Unterschiede fehlen. Dies gilt auch für die Gesamteinschätzung der Veränderung durch die Patienten, nach der 72,1 (10 mg) 73,2 (30 mg) und 76,1 % (60 mg) mit der Behandlung zufrieden waren.
Finanzierung: Allergan (vor der Übernahme durch AbbVie).
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