Metastasierter HR+ Brustkrebs: Sacituzumab Govitecan vs. Chemotherapie

  • Petra Kittner
  • Clinical Summary
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Erkenntnis

  • Sacituzumab Govitecan (SG), ein Konjugat aus einem Antikörper, der gegen Antigen-2 (Trop-2) auf der Oberfläche von Trophoblastzellen gerichtet ist, und einem Topoisomerase-Inhibitor, war bei Patienten mit fortgeschrittenem inoperablem oder metastasiertem Hormonrezeptor-positivem (HR+)/humanem epidermalen Wachstumsfaktor-Rezeptor-2-negativem (HER2-) Brustkrebs der Chemotherapie nach Wahl des Arztes (TPC) überlegen.

Warum das wichtig ist

  • SG ist von der US-amerikanischen Food and Drug Administration (FDA) und der Europäischen Arzneimittelagentur für die Behandlung von metastasiertem triple-negativem Brustkrebs nach mindestens zwei vorangegangenen sequentiellen Chemotherapien mit einem Einzelwirkstoff zugelassen.
  • Diese Phase 3-Studie mit der Bezeichnung TROPiCS-02 hat als erste SG bei fortgeschrittenem oder metastasiertem HR+/HER2- Brustkrebs untersucht.
  • Sollte SG für diese Indikation zugelassen werden, würde es die sequentielle Chemotherapie mit einem Einzelwirkstoff als Zweitlinientherapie nach einer endokrinen Erstlinientherapie plus Cyclin-abhängigem Kinase 4/6-Inhibitor (CDK4/6i) ablösen. Es ist bekannt, dass die letztgenannte Kombination das Überleben der Patienten um mehr als 5 Jahre verlängern kann, doch kommt es letztendlich zu einer endokrinen Resistenz.

Studiendesign

  • TROPiCS-02 ist eine globale, randomisierte Studie zum Vergleich von SG (10 mg/kg intravenös einmal wöchentlich an Tag 1 und Tag 8 alle 21 Tage) mit einer TPC-Chemotherapie (Eribulin, Vinorelbin, Capecitabin oder Gemcitabin) bei endokrin-resistentem, chemotherapeutisch behandeltem HR+/HER2fortgeschrittenem (lokal rezidivierendem inoperablem) oder metastasiertem Brustkrebs.
  • 272 Patienten erhielten SG, während 271 eine TPC-Chemotherapie erhielten.
  • Der primäre Endpunkt war das PFS durch eine verblindete, unabhängige zentrale Überprüfung.
  • Finanzierung: Gilead Sciences Inc.

Wesentliche Ergebnisse

  • Das Durchschnittsalter der Patienten lag bei 56 Jahren, und 95% hatten viszerale Metastasen, nachdem sie im metastasierten Stadium mindestens 6 Monate lang eine endokrine Therapie (86%) bzw. mehr als 12 Monate lang CDK4/6i (40%) erhalten hatten.
  • Die Patienten hatten im Schnitt drei vorherige Chemotherapien mit einem Einzelwirkstoff erhalten (57% mindestens drei Therapielinien).
  • Die mittlere Nachbeobachtungsdauer betrug 10,2 Monate.
  • Die SG-Gruppe hatte ein längeres medianes PFS (5,5 Monate vs. 4,0 Monate unter TPC-Chemotherapie), mit einer Hazard Ratio (HR) von 0,66 (p=0,0003), was einem um 34% verringerten Risiko für Progression oder Tod entsprach.
  • Die PFS-Rate nach 6 Monaten betrug 46% unter SG vs. 30% unter TPC-Chemotherapie, und nach 12 Monaten lag sie bei 21% gegenüber 7%.
  • Das mediane OS war noch unreif bei einer nicht signifikanten HR von 0,84 (p=0,14).
  • Die SG-Gruppe hatte eine höhere klinische Nutzenrate von 34% vs. 22% unter TPC-Chemotherapie.
  • Die beiden Gruppen hatten eine ähnliche mediane Dauer bis zum Ansprechen (2,9 Monate bzw. 2,7 Monate).
  • Das Sicherheitsprofil war überschaubar, wobei die häufigsten behandlungsbedingten unerwünschten Ereignisse ≥ Grad 3 Neutropenie (51% unter SG vs. 38% unter TPC-Chemotherapie), Leukopenie (9% vs. 5%) und Diarrhö (9% vs. 1%) waren.
  • Die häufigsten behandlungsbedingten unerwünschten Ereignisse jeglichen Grades waren Neutropenie (70% vs. 54%), Diarrhö (57% vs. 16%) und Übelkeit (55% vs. 31%).

Einschränkungen

  • Eine kleine Anzahl von Patienten, die randomisiert der TPC-Chemotherapiegruppe zugeteilt wurden (n=22; 8%), wurde nicht behandelt, was wahrscheinlich auf die Präferenz der Patienten zurückzuführen war.