Metaanalyse: Geschlechtsspezifische Unterschiede bezüglich der Schlaganfallsymptomatik können die Diagnose bei Frauen verzögern

  • Shajahan S & al.
  • Int J Stroke

  • Univadis
  • Clinical Summary
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Erkenntnis

  • Unterschiede zwischen den Geschlechtern bei den Symptomen eines Schlaganfalls oder einer transitorischen ischämischen Attacke (TIA) tragen möglicherweise dazu bei, dass die Diagnose bei Frauen verzögert oder übersehen wird.

Warum das wichtig ist

  • Eine zeitnahe Diagnose ist zur Minimierung der Morbidität und Mortalität wesentlich.

Wesentliche Ergebnisse

  • In einer gepoolten Analyse wiesen Frauen und Männer mit ähnlicher Wahrscheinlichkeit folgende Anzeichen auf:
    • Motorisches Defizit (56 % vs. 56 %).
    • Sprachliches Defizit (41 % vs. 40 %).
  • Allerdings:
    • Zeigten Frauen häufiger bestimmte nichtfokale Symptome:
      • Generalisierte Schwäche (49 % vs. 36 %)
      • Veränderter mentaler Status (31 % vs. 21 %)
      • Verwirrtheit (37 % vs. 28 %)
    • Zeigten Männer häufiger bestimmte fokale Symptome:
      • Ataxie (44 % vs. 30 %)
      • Dysarthrie (32 % vs. 27 %)
  • Frauen vs. Männer (relatives Risiko; 95 %-KI):
    • Höheres Risiko für eine Präsentation mit:
      • Generalisierter Schwäche (1,49; 1,09–2,03).
      • Verändertem mentalem Status (1,44; 1,22–1,71).
      • Fatigue (1,42; 1,05–1,92).
      • Bewusstseinsverlust (1,30; 1,12–1,51).
    • Geringeres Risiko für eine Präsentation mit:
      • Dysarthrie (0,89; 0,82–0,95).
      • Schwindelgefühl (0,87; 0,80–0,95).
      • Gangstörung (0,79; 0,65–0,97).
      • Gleichgewichtsstörung (0,68; 0,57–0,81).
  • 1 Studie ergab, dass Schmerzen und ein unilateraler sensorischer Verlust die Wahrscheinlichkeit einer definitiven Diagnose bei Frauen im Vergleich zu Männern verringerten.

Studiendesign

  • Systematische Überprüfung und Metaanalyse: 21 Studien in englischer Sprache, die über die Symptome von 36.636 Erwachsenen (47 % Frauen) mit bestätigtem Schlaganfall (ischämisch, hämorrhagisch) oder TIA berichteten.
  • Hauptergebnis: Symptompräsentation
  • Finanzierung: Keine

Einschränkungen

  • Unberichtigte, gepoolte relative Risiken
  • Metaanalyse für einige Symptome nicht möglich
  • Ausschluss von Patienten mit Verdacht auf Schlaganfall