Kernbotschaften
Die Behandlung von Melanom-Patienten mit BRAF- plus MEK-Inhibitoren ging im Vergleich zur alleinigen BRAF-Hemmer-Therapie mit einem höheren Risiko für eine Lungenembolie, eine Abnahme der linksventrikulären Auswurfleistung und einem Bluthochdruck einher.
Hintergrund
Zu den möglichen Nebenwirkungen onkologischer Therapien zählen kardiovaskuläre Komplikationen. Auch zu BRAF- und MEK-Inhibitoren liegen Berichte über solche Nebenwirkungen vor, etwa zu einer Verlängerung der QT-Zeit und einer Abnahme der linksventrikulären Auswurfleistung. Die duale Therapie gilt derzeit als die optimale Therapie für Patienten mit metastasiertem Melanom und BRAF-Mutation. Die Metaanalyse wurde durchgeführt, da die bislang vorliegenden Daten vermuten lassen, dass das Spektrum der kardiovaskulären Nebenwirkungen größer ist als bislang belegt.
Design
Systematischer Review und Metaanalyse von fünf randomisierten Studien mit 2317 Melanom-Patienten, die entweder eine duale Therapie aus einem BRAF- plus MEK-Inhibitor oder eine Monotherapie mit einem BRAF-Hemmer erhielten. Zu den Wirkstoffen, die in den Studien verwendet wurden, gehörten Vemurafenib, Dabrafenib, Encorafenib, Trametinib, Binimetinib und Cobinimetinib.
Hauptergebnisse
Die Berechnungen ergaben ein erhöhtes Risiko der dualen Therapien im Vergleich zu Monotherapien für
- Lungenembolien: RR 4,36; 95% CI 1,23-15,44; P = 0,02
- Abnahme der linksventrikulären Ejektionsfraktion:
- RR 3,72; 95% CI 1,74-7,94; P
- Bluthochdruck: RR 1,49; 95% CI 1,12-1,97; P =0,005.
Bei den Parametern Myokardinfarkt, Vorhofflimmern und QT-Zeit wurden keine Unterschiede zwischen Patienten mit dualer Therapie und Monotherapie festgestellt.
Klinische Bedeutung
Die Metaanalyse liefert Erkenntnisse, die nach Angaben der Autoren für eine optimale Therapie und Betreuung der Melanom-Patienten durch ein Onkologen-Kardiologen-Team relevant sind und berücksichtigt werden sollten.
Finanzierung: keine Angaben
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