Magensäurehemmer können das Überleben von Lungenkrebspatienten verschlechtern
- Wang M & al.
- Int Immunopharmacol
- Petra Kittner
- Clinical Summary
Erkenntnis
- Die Einnahme von Magensäurehemmern (GAS) wie Protonenpumpeninhibitoren und Histamin-Typ-2-Rezeptor-Antagonisten kann sich negativ auf das Überleben von Patienten mit Lungenkrebs auswirken, die mit Immun-Checkpoint-Inhibitoren (ICIs) behandelt werden, so das Ergebnis einer Meta-Analyse von 11 Studien.
- Zu den ICIs gehören insbesondere Pembrolizumab, Atezolizumab und Nivolumab, die alle zur Klasse der Programmed Cell Death-1/Programmed Cell Death-Ligand 1 (PD-1/PD-L1)-Inhibitoren gehören.
Warum das wichtig ist
- Die Verwendung von GAS bei Krebspatienten ist weit verbreitet; einige Studien berichten, dass bis zu 50% der Patienten sie erhalten.
- Dies ist die erste Meta-Analyse, die ausdrücklich die gleichzeitige Anwendung von GAS und PD-1/PD-L1-Inhibitoren bei Patienten mit NSCLC untersucht.
- Die Ergebnisse dieser Meta-Analyse, nämlich dass GAS die Wirksamkeit von PD-1/PD-L1-Inhibitoren bei Patienten mit nicht-kleinzelligem Lungenkrebs (NSCLC) beeinträchtigen kann, legen nahe, dass Hausärzte und Lungenkrebsspezialisten GAS in dieser Patientengruppe mit Vorsicht verordnen sollten, so die Autoren der Meta-Analyse.
Studiendesign
- Meta-Analyse von 11 Studien mit 5.892 NSCLC-Patienten.
- Bei allen 11 Studien handelte es sich um Beobachtungsstudien, wobei 10 Studien retrospektive Kohorten und 1 Studie eine prospektive Kohorte umfasste.
- Die Artikel wurden durch eine Suche in den Datenbanken Medline, Embase und Web of Science ermittelt.
- Die primären Endpunkte waren PFS und OS.
Wesentliche Ergebnisse
- Die gepoolte Analyse zeigt, dass die gleichzeitige Anwendung von GAS und PD-1/PD-L1-Inhibitoren bei NSCLC-Patienten das PFS um 32% verschlechtert, verglichen mit Kontrollteilnehmern, die keine GAS, aber PD-1/PD-L1-Inhibitoren erhalten (Hazard Ratio [HR] 1,32; p<0,001 bei 0% Heterogenität).
- Die gepoolte Analyse zeigt auch, dass die gleichzeitige Einnahme das OS bei NSCLC-Patienten um 36% gegenüber Kontrollteilnehmern verschlechtert (HR 1,36; p<0,001 bei 0% Heterogenität).
Stärken und Schwächen
- Zu den Stärken der Meta-Analyse gehören die Verwendung neuester und aktuellster Literatur, eine große Gesamtstichprobe, die verringerte Heterogenität zwischen den Studien durch strenge Ein- und Ausschlusskriterien und validierte Ergebnisse durch Sensitivitäts- und Untergruppenanalysen.
- Zu den Schwächen gehören fehlende randomisierte klinische Studien, die fast ausschließliche Verwendung retrospektiver Beobachtungskohorten, die die Analyse anfällig für mögliche Erinnerungs- und Selektionsverzerrungen machen, und die Einbeziehung von registerbasierten Studien mit dem damit verbundenen Potenzial für Fehlklassifikationen.
Mögliche Mechanismen
- In dieser Meta-Analyse wurde nur der Zusammenhang zwischen der gleichzeitigen Anwendung von GAS und PD-1/PD-L1-Inhibitoren und dem Überleben untersucht.
- In der Diskussion zitieren die Forscher der Meta-Analyse Studien, die darauf hindeuten, dass die GAS-induzierte Blockade der Magensäuresekretion das Darmmikrobiom und/oder dessen pH-Wert verändern kann. Dies wiederum kann die Wirkung von PD-1/PD-L1-Inhibitoren beeinträchtigen.
Finanzierung
- Naturwissenschaftliches Forschungsprojekt der Universität Anhui, China.
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