Mögliche neue Therapie für REM-Schlaf-Verhaltensstörung gefunden

  • Kelli Whitlock Burton
  • Medizinische Nachrichten
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Etwa drei Millionen Menschen in den USA leiden an der Rapid-Eye-Movement-Schlafverhaltensstörung (RBD), die oft eine Vorstufe der Parkinson-Krankheit ist. Menschen durchleben ihren Traum, indem sie im Schlaf sprechen, mit Armen und Beinen fuchteln, schlagen, treten und andere Verhaltensweisen an den Tag legen. Jetzt zeigten Forscher, dass Duale Orexin-Rezeptor-Antagonisten (DORAs), die zur Behandlung von Schlaflosigkeit zugelassen sind, auch bei RBD wirksam sein könnten. Sie verwendeten für ihre Studie ein Tiermodell, das nach ihren Angaben das erste ist, das die neue Form der Behandlung von RBD ermöglicht. Die Ergebnisse wurden im "Journal of Neuroscience" online veröffentlicht.

Studienleiter Dr. Andrew Varga, Professor für Lungen-, Intensiv- und Schlafmedizin an der Icahn School of Medicine am Mount Sinai in New York City, sagte: "REM-Verhaltensstörungen sind schwer zu therapieren, und die Behandlungen beschränken sich meist auf den Einsatz von Clonazepam und Melatonin". Und diese könnten Nebenwirkungen haben. "Wir verwenden etwas völlig anderes, was möglicherweise für REM-Verhaltensstörungen nützlich sein könnte."

Ein neues Modell für RBD?

RBD kann ein Hinweis auf das Risiko für Synucleinopathien sein, eine Gruppe neurologischer Erkrankungen wie die Parkinson-Krankheit, bei denen sich Akkumulationen des Proteins Alpha-Synuclein im Gehirn bilden.

Frühere Forschungen über RBD wurden mit Synucleinopathie-Mausmodellen durchgeführt. Für diese Studie verwendeten die Wissenschaftler jedoch ein Tauopathie-Mausmodell, um zu untersuchen, wie sich die abnorme Anhäufung von Tau-Protein auf RBD auswirken könnte.

Die Forscher sammelten während der Wachphasen der Mäuse sowie im REM- und Nicht-REM-Schlaf Daten zu verschiedenen biophysikalischen Parametern. Sie untersuchten die Dauer des Schlafs, die Übergänge zwischen Wachsein und Schlaf und wie einige Faktoren mit dem Alter zusammenhängen.

Fast ein Drittel der älteren Tiere zeigte Verhaltensweisen, die der REM-Schlaf-Verhaltensstörung beim Menschen ähneln, darunter Kaubewegungen und Strecken der Gliedmaßen. Als die Wissenschaftler jedoch zweimal innerhalb von 24 Stunden ein DORA-Medikament verabreichten, trug dies nicht nur dazu bei, dass die Tiere schneller einschliefen und länger durchschliefen. Zusätzlich verringerte das Medikament auch die Traumaktivität, die ein Markenzeichen von RBD ist.

Das "größere Highlight"

Die Entdeckung von RBD-Verhaltensweisen in einem Tauopathie-Tiermodell sei überraschend gewesen, so Varga, da RBD zuvor mit Synucleinopathien in Verbindung gebracht wurde. Es gab keinen bekannten Zusammenhang zwischen RBD und einer anormalen Ansammlung von Tau-Protein.

Ein weiterer unerwarteter Befund war der Nachweis von RBD bei einigen der jüngeren Tiere, die noch keine Anzeichen von Tau-Akkumulation aufwiesen. "Sie scheint hier als Biomarker oder charakteristische Eigenschaft zu fungieren, die die bevorstehende Tauopathie zu einem Zeitpunkt vorhersagt, zu dem noch keine oder nur sehr wenige Tau-Pathologien im Gehirn vorhanden sind", so Varga.

Wenn RBD ein frühzeitiger Indikator für eine zukünftige Tau-Akkumulation ist, könnte das Modell als Leitfaden für die zukünftige Prävention und Behandlung dienen. Die wichtigere Erkenntnis ist jedoch die potenzielle neue Behandlung für diese Erkrankung.

"Das größte Augenmerk liegt hier weniger auf der Frage, was die RBD verursacht, sondern vielmehr darauf, was man tun kann, um sie zu verbessern", sagte Varga. In einem nächsten Schritt soll untersucht werden, ob die Wirkung von DORAs auf RBD, die in diesem Tauopathie-Mausmodell beobachtet wurde, auch bei anderen Tieren nachweisbar ist und ob sie bei Menschen mit RBD wirksam sind.

Die Studie wurde von der Alzheimer's Association und dem Merck Investigator Studies Program finanziert.