Lokal fortgeschrittenes Rektumkarzinom: alternativer neoadjuvanter Ansatz behauptet sich

Erkenntnis

Kurzzeit-Bestrahlung und verzögerte Operation (SCRT-Verzögerung) haben beim lokal fortgeschrittenen Rektumkarzinom ähnliche Ergebnisse wie adjuvante Radiochemotherapie (CRT).

Warum das wichtig ist

SCRT-Verzögerung könnte bei älteren oder gebrechlichen Patienten postoperative Komplikationen verringern.

Studiendesign

Beobachtungsstudie aus dem Dutch ColoRectal Audit, die Patienten mit Rektumkarzinom ≥cT2 einschloss, die sich zwischen Mai 2014 und Dezember 2017 einer Operation unterzogen (n=2926; 2638 erhielten CRT).
Finanzierung: keine.

Wesentliche Ergebnisse

Bei den nicht-gematchten Gruppen war SCRT-Verzögerung mit vermehrten pulmologischen, kardiologischen, infektiösen und neurologischen Komplikationen verbunden.
Nach Propensity Score-Matching (Alter, Geschlecht, Komorbiditäten, Tumorcharakteristika, Abstand vom Anus; 246 Patienten mit SCRT-Verzögerung und 246 CRT-Patienten) erhielten 23,2% in der SCRT-Verzögerungsgruppe eine primäre Anastomose verglichen mit 29,7% in der CRT-Gruppe (p=0,125).
Die SCRT-Verzögerungsgruppe hatte häufiger permanente Kolostomien, wenngleich dies nicht signifikant war (66,3% vs. 64,2%).
Die pathologischen Ergebnisse waren in beiden Gruppen vergleichbar ohne signifikante Unterschiede bei operativen Komplikationen.
Erneute Behandlungen wegen Anastomoseninsuffizienz nach primärer Anastomose waren häufiger in der SCRT-Verzögerungsgruppe, aber der Unterschied war nicht statistisch signifikant (5,3% vs. 2,7%).
Aufnahmen auf die Intensivstation und die Dauer des Krankenhausaufenthaltes waren nicht signifikant unterschiedlich.

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