Lepra: Es muss mehr getan werden

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Laut Zahlen aus 139 Ländern wurden im Jahr 2020 weltweit mehr als 100.000 neue Leprafälle gemeldet. Diese Zahl umfasst 8.629 Kinder unter 15 Jahren. Unterbrechungen der Lepraprogramme während der COVID-19-Pandemie führten zu einem signifikanten Rückgang der neuen Fallzahlen, da neue Fälle nicht diagnostiziert werden konnten. Dies trägt zur anhaltenden Lepraübertragung bei und zu dem Risiko, dass mehr Menschen Behinderungen entwickeln.

Derzeit werden jährlich etwa 200.000 Menschen mit der Krankheit diagnostiziert, wobei 2–3 Millionen mit den schädlichen Folgen einer verzögerten Behandlung leben, insbesondere in Asien, Afrika und Südamerika.

Die globale Leprastrategie der Weltgesundheitsorganisation 2021–2030 zielt darauf ab zu erreichen, dass in 120 Ländern keine neuen Leprafälle auftreten, und die jährliche Anzahl der neu entdeckten Fälle bis 2030 um 70 % zu reduzieren.

Jährlich am letzten Sonntag im Januar werden von Organisationen von Leprakranken, von Kirchen und den auf Lepra fokussierten Nichtregierungsorganisationen einschließlich der Lepra-Mission, Veranstaltungen zum Weltlepratag abgehalten. In Ländern, in denen Lepra noch besteht, kommen Gemeinschaften zusammen, um das Bewusstsein zu schärfen und Veranstaltungen abzuhalten, die darauf abzielen, das Stigma und die Diskriminierung durch diese Krankheit zu reduzieren.

Das diesjährige Thema lautet „Jetzt handeln. Lepra ausmerzen“, mit drei Kernbotschaften:

  • Eliminierung ist möglich: Wir verfügen über die Ressourcen und Instrumente, um die Übertragung zu stoppen und die Krankheit zu besiegen.
  • Jetzt handeln: Es werden Ressourcen benötigt, mit der Verpflichtung, die Lepra-Eliminierung zu priorisieren.
  • Den Unerreichten helfen: Lepra ist vermeidbar und behandelbar. An Lepra sollte man nicht leiden müssen.

Lepra (Hansen-Krankheit) ist eine der ältesten Krankheiten, die der Menschheit bekannt sind, und die weltweit führende Ursache vermeidbarer Behinderungen. Es handelt sich um eine Infektion, die durch das sich langsam vermehrende Bakterium Mycobacterium leprae verursacht wird, das Nerven, Haut, Augen und Nasenschleimhaut angreift. Die Infektion ist mit weltweit frei erhältlichen Multidrug-Antibiotika heilbar. Unbehandelt kann sie jedoch zu einer Nervenschädigung der Hände und Füße mit Lähmung und Blindheit führen.

Die Erkrankung wird durch die Analyse von Haut- und Nervenbiopsien auf Mycobacterium leprae diagnostiziert. Behandlungsdauer, Dosis und Anzahl der Antibiotika hängen von der Art der Lepra und dem Alter der Patienten ab. Obwohl nicht speziell dafür indiziert, spricht viel dafür, dass der BCG-Impfstoff ein wirksames Instrument zur Lepraprävention ist. Prophylaktische Antibiotika können auch bei Personen angewendet werden, die exponiert waren.

Ein digitales Toolkit wurde für alle entwickelt, die sich an der Kampagne zum Weltlepratag 2023 beteiligen möchten.

*In Indien wird der Weltlepratag am 30. Januar, dem Jahrestag von Mahatma Gandhis Tod, gefeiert