Langzeit-Methylphenidat sicher

  • Liz Scherer
  • Studien – kurz & knapp
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Wesentliche Ergebnisse

Die Langzeitbehandlung von Kindern und Jugendlichen mit ADHS mit Methylphenidat scheint in Bezug auf das Wachstum, die kardiovaskuläre Funktion sowie die psychiatrische und neurologische Gesundheit sicher zu sein. Die Studie, die von einer Gruppe von Forschern aus dem Vereinigten Königreich, Deutschland, China, den Niederlanden, Italien, Belgien, Ungarn, Frankreich und der Schweiz durchgeführt wurde, erschien in der Zeitschrift Lancet Psychiatry.

Folgerungen

Frühere Bedenken, dass Methylphenidat Wachstumsdefizite verursachen könnte, haben sich nicht bestätigt, da die Wachstumsverminderung als minimal eingestuft wurde und sich im Erwachsenenalter zurückbildet. Es werden jedoch Nachuntersuchungen empfohlen, und eine regelmäßige Überwachung von Puls und Blutdruckveränderungen ist gerechtfertigt.

Ergebnisse

1.410 Teilnehmer wurden in die Studie aufgenommen: 756 in der Methylphenidat-Gruppe, 391 in der Gruppe ohne Methylphenidat und 263 Kontrollteilnehmer ohne ADHS. Etwa drei Viertel waren männlich und die Mehrheit weiß.

Über 2 Jahre hinweg wurden keine schwerwiegenden unerwünschten Ereignisse berichtet, und zu keinem Zeitpunkt wurden Unterschiede bei der Geschwindigkeit des Größenwachstums beobachtet.

Obwohl sich die Geschwindigkeit der Gewichtszunahme in der Methylphenidat-Gruppe im Verlauf von 6 Monaten zunächst verlangsamte, wurden in einer Subgruppenanalyse (366 in der Methylphenidat-Gruppe, 116 in der Nicht-Methylphenidat-Gruppe und 109 in der Kontrollgruppe) ebenfalls keine bedeutenden Unterschiede festgestellt.

Hinsichtlich kardiovaskulärer Probleme ergaben die Analysen nach 6, 12 und 24 Monaten einen größeren Anstieg des systolischen und diastolischen Blutdrucks in der Methylphenidat-Gruppe als in der Gruppe ohne Methylphenidat.

 Die Bewertungen der Stimmung durch die Eltern und durch die Kinder zeigten in den 3 Gruppen während der gesamten Studienzeit signifikante Verbesserungen, und die Prävalenz von Suizidgedanken und -verhalten nahm stetig ab. Die Ergebnisse hatten Bestand, wenn sie separat betrachtet wurden.

Studiendesign

Hierbei handelte es sich um eine naturalistische kontrollierte Längsschnittstudie an 27 europäischen Zentren für psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen. Untersucht wurde die langfristige Sicherheit von Methylphenidat bei Kindern und Jugendlichen im Alter von 6–17 Jahren mit ADHS, die: (1) behandlungsnaiv und kurz davor waren, eine Methylphenidat-Behandlung zu beginnen, (2) behandlungsnaiv waren und keine ADHS-Medikation begannen oder (3) keine ADHS hatten.

Einschränkungen

Die Prüfärzte benannten mehrere Einschränkungen, darunter den Fokus auf die langfristige Sicherheit vs. die Verträglichkeit, die mit dem Erscheinen von 53,5 % der Teilnehmer zum 24-Monats-Termin hohe Loss-to-follow-up-Rate sowie die Tatsache, dass die Teilnehmer behandlungsnaiv waren und die meisten Patienten, die die Methylphenidat-Behandlung begonnen haben, wahrscheinlich zuvor behandelt wurden.

Darüber hinaus dauert eine Routineversorgung wahrscheinlich länger als 2 Jahre und die Stichprobengröße war zu klein, um schwerwiegende unerwünschte Ereignisse vollständig auszuschließen. Trotz nicht aufgetretener Wachstums- oder Gewichtsprobleme bleibt die klinische Empfehlung für eine regelmäßige Überwachung bestehen.

Es besteht auch die Möglichkeit nicht gemessener Störfaktoren, einschließlich Geschlechts- oder Ethik-spezifischer Faktoren. Und letztendlich handelte es sich hierbei um eine Beobachtungsstudie.

Finanzierung

Die Studie wurde vom EU Seventh Framework Programm finanziert. Der Hauptautor, Kenneth K.C. Man, erhielt Zuschüsse von CW Maplethorpe Fellowship, dem UK National Institute for Health and Care Research und anderen Sponsoren.

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