Kürzere Antibiotikabehandlung erweist sich als suboptimal bei Gelenkprotheseninfektionen
- Bernard L & al.
- N Engl J Med
- Univadis
- Clinical Summary
Erkenntnis
- Bei der Behandlung einer Gelenkprotheseninfektion nach einer chirurgischen Standardbehandlung ist eine 6-wöchige Antibiotika(AB)-Therapie nicht so gut wie eine 12-wöchige AB-Therapie.
Warum das wichtig ist
- Die optimale Dauer einer AB-Therapie bei Patienten mit Gelenkprotheseninfektion bleibt unklar.
Wesentliche Ergebnisse
- 404 Patienten: 203 in der Gruppe mit 6-wöchiger AB-Therapie, 201 in der Gruppe mit 12-wöchiger AB-Therapie
- 41,3 % aller Patienten erhielten ein Debridement für die Implantatretention.
- 37,1 % erhielten einen 1-stufigen Implantataustausch, 21,5 % einen 2-stufigen Implantataustausch.
- Infektionsverursachender Organismus zur Baseline:
- Staphylococcus aureus bei 38,0 % der Gruppe mit 6-wöchiger AB-Therapie und bei 30 % der Gruppe mit 12-wöchiger AB-Therapie
- Koagulase-negativer Staphylococcus bei 29,5 % der Patienten mit 6-wöchiger AB-Therapie und bei 35,2 % mit 12-wöchiger AB-Therapie
- 380 Patienten erhielten ≥ 1 orales Antibiotikum: Rifampin (70,3 %), Fluorchinolon (68,4 %), beide Antibiotika (51,1 %)
- Persistierende Infektion: bei 18,1 % mit 6-wöchiger Behandlung vs. 9,4 % mit 12-wöchiger Behandlung
- Bereinigte Risikodifferenz: 8,7 Prozentpunkte (95 %-KI: 1,8–15,6)
- Behandlungsversagen: bei 6,8 % mit 6-wöchiger Behandlung vs. 10,6 % mit 12-wöchiger Behandlung
- Risikodifferenz: -3,8 Prozentpunkte (95 %-KI: -9,7 bis 2,0)
- Schwerwiegende unerwünschte Ereignisse: 220 Ereignisse bei 149 Patienten (78 in der Gruppe mit 6-wöchiger AB-Therapie, 71 in der Gruppe mit 12-wöchiger AB-Therapie)
Studiendesign
- Offene, randomisierte kontrollierte Nichtunterlegenheitsstudie zum Vergleich der Wirksamkeit und Sicherheit einer 6-wöchigen vs. 12-wöchigen AB-Therapie bei Patienten mit Gelenkprotheseninfektion.
- Finanzierung: Französisches Gesundheitsministerium
Einschränkungen
- Homogene Studienpopulation
- Anwendung und Dauer der Antibiotikabehandlung nicht standardisiert
Dieser Volltext ist leider reserviert für Angehöriger medizinischer Fachkreise
Sie haben die Maximalzahl an Artikeln für unregistrierte besucher erreicht
Kostenfreier Zugang Nur für Angehörige medizinischer Fachkreise