Krebsmedikament bei COVID-19: Hersteller meldet deutliche Mortalitätsreduktion

  • Dr. med. Thomas Kron
  • Medizinische Nachrichten
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Von Michael van den Heuvel

Das Krebsmedikament Sabizalubin kann offenbar die Überlebenschancen von hospitalisierten COVID-19-Patienten erhöhen. Dass lassen Interims-Resultate einer Phase-3-Studie schlussfolgern, über die kürzlich der forschende US-Arzneimittelhersteller Veru berichtet hat. 

Sabizabulin wirkt als Inhibitor von α- und β-Tubulin, zwei Proteinen der Mikrotubuli, hat aber auch antivirale und entzündungshemmende Effekte. In die Phase-3-Studie wurden dem Unternehmen zufolge 210 hospitalisierte Patienten mit mittelschwerem bis schwerem COVID-19 eingeschlossen. Sie wurden im Verhältnis 2:1 in die Sabizabulin-Behandlungsgruppe versus Placebo randomisiert. Patienten in beiden Gruppen durften die Standardbehandlung erhalten, darunter Remdesivir, Dexamethason, Anti-IL6-Rezeptor-Antikörper und JAK-Inhibitoren.

Bei den ersten 150 Patienten, die in die Studie randomisiert wurden, wurde eine geplante Zwischenanalyse vorgenommen. Die Behandlung mit Sabizabulin verringerte die Zahl der Todesfälle relativ um 55% (p = 0,0029) in der Intent-to-treat-Population. Die Mortalitätsrate in der Placebo-Gruppe lag bei 45% im Vergleich zu 20% in der Sabizabulin-Gruppe. Sabizabulin wurde laut Veru gut vertragen; klinisch relevante Sicherheitssignale seien nicht festgestellt worden.

Aufgrund der Resultate empfahl der unabhängige Überwachungsausschuss für Datensicherheit, die Phase-3-Studie vorzeitig abzubrechen. Das Unternehmen plant jetzt ein Treffen mit der FDA, um die nächsten Schritte zu besprechen, einschließlich der Möglichkeit einer Notfallzulassung.

 

Dieser Artikel ist im Original erschienen auf Medscape.de.