Konsens zum Management von chemotherapieinduzierter Diarrhoe in Europa
- Univadis
- Medical News
Eine Umfrage unter Onkologen in Europa hat Einigkeit in Bezug auf Reanimationsstrategien und die medikamentöse Behandlung von schwerer chemotherapiebedingter Diarrhoe (CID) gezeigt. Bezüglich der Durchführung einer Darmruhigstellung ergaben sich jedoch Meinungsunterscheide.
Die Onlineumfrage erzielte Rückmeldungen von 156 Ärzten aus 83 verschiedenen medizinischen Zentren in 31 Ländern. Die Umfrage wurde von März bis Mai 2019 durchgeführt.
Die Rückmeldungen zeigte einen starken Konsens der Ärzte hinsichtlich der Wahl der Reanimationsstrategien und der medikamentösen Behandlung bei schwerer CID. Fast 86 Prozent (n = 134) aller Befragten bevorzugten intravenös verabreichte kristalloide Flüssigkeiten und 95,5 Prozent (n = 149) gaben routinemäßig Loperamid.
In starkem Gegensatz dazu gab es keinen Konsens hinsichtlich einer Darmruhigstellung im Vergleich zu einer fortgesetzten enteralen Ernährung zur Behandlung einer CID.
Mehr als die Hälfte aller Umfrageteilnehmer (57,7 %) zog eine Darmruhigstellung zu Beginn der CID-Behandlung in Betracht, die Übrigen (42,3 %) nicht.
Da frühere Studien ergeben hatten, dass eine Darmruhigstellung bei Diarrhoe aufgrund von anderen Ursachen außer Chemotherapie mit unerwünschten Ergebnissen assoziiert ist, sagen die Autoren, dass die Ergebnisse dieser Umfrage darauf hinweisen, dass weitere Forschung in Bezug auf die Rolle der Darmruhigstellung bei CID erforderlich ist.
Dieser Volltext ist leider reserviert für Angehöriger medizinischer Fachkreise
Sie haben die Maximalzahl an Artikeln für unregistrierte besucher erreicht
Kostenfreier Zugang Nur für Angehörige medizinischer Fachkreise