Kondomloser Analverkehr und mehrere Partner führen bei homosexuellen und bisexuellen männlichen Anwendern einer Präexpositionsprophylaxe indirekt zu STIs

  • Hart TA & al.
  • Sex Transm Infect

  • Univadis
  • Clinical Summary
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Erkenntnis

  • Die Anzahl der Analsexpartner und kondomloser Analverkehr sind wichtige Faktoren für bakterielle sexuell übertragbare Infektionen (STIs) bei homosexuellen und bisexuellen Männern (GBM), die eine Präexpositionsprophylaxe (PrEP) anwenden.

Warum das wichtig ist

  • Aufklärung von GBM-Patienten unter PrEP über Interventionen zur Verringerung des STI-Risikos.
  • Missverständnisse über die Anfälligkeit für und den Schweregrad von STIs sind zu korrigieren.
  • Es sollte zur Anwendung von Kondomen aufgerufen werden.

Wesentliche Ergebnisse

  • 2.449 GBM-Patienten (Montreal: n = 1.179; Toronto: n = 517; Vancouver: n = 753), 2.009 Patienten mit HIV-negativem/unbekanntem Status
  • 18,1 % (n = 363) der Patienten gaben eine PrEP-Anwendung innerhalb der letzten ≤ 6 Monate an.
  • Bei 10,1 % (n = 202) der Patienten wurde eine bakterielle STI diagnostiziert:
    • Gonorrhö: 5,4 % (n = 88)
    • Chlamydien-Infektion: 6,3 % (n = 103)
    • Syphilis: 1,1 % (n = 21)
  • Sexuelle Praktiken:
    • Oralverkehr: 97,3 % (n = 1.954)
    • Kondomloser Analverkehr: 68,8 % (n = 1.383)
    • Mediane Anzahl an Analverkehrpartnern: 3 (Interquartilbereich: 1–8)
  • Prävalenz von (PrEP-Anwender vs. Nicht-Anwender):
    • Kondomloser Analverkehr: 92,6 % vs. 63,6 % (p < 0,001)
    • STI: 17,4 % vs. 8,4 % (p < 0,001)
  • Die Anwendung einer PrEP ist signifikant mit kondomlosem Analverkehr (β = 0,28; p < 0,001) und der Anzahl an Analverkehrpartnern (β = 0,30; p < 0,001) assoziiert.
  • Mediationsmodell, indirekter Weg:
    • Assoziation zwischen PrEP, kondomlosem Analverkehr und STIs: β = 0,064 (p = 0,008)
    • Assoziation zwischen PrEP, größerer Anzahl an Analverkehrpartnern, kondomlosem Analverkehr und STIs: β = 0,059 (p = 0,007)

Studiendesign

  • Anwendung eines Strukturgleichungsmodells zur Untersuchung der Assoziationen zwischen PrEP-Anwendung, kondomlosem Analverkehr, Anzahl der Analverkehrpartner, Oralverkehr und einer bakteriellen STI bei kanadischen GBM-Patienten aus dem urbanen Umfeld
  • Finanzierung: CIHR, andere Sponsoren

Einschränkungen

  • Begrenzte Verallgemeinerbarkeit
  • Unfähigkeit, den Richtungscharakter der Ergebnisse zu bestimmen.
  • Unzureichende Aussagekraft, um den Link zwischen PrEP und der STI-Lokalisierung zu bestimmen