Kommission: Studium muss patientennäher werden

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Berlin (pag) – Empfehlungen zur Umsetzung des Masterplans Medizinstudium 2020 hat eine Expertenkommission abgegeben. Einer der Vorschläge: Die Politik sollte einen Beirat einsetzen, der die weitere Umsetzung des Masterplans fachlich begleitet.

 

Ein Jahr hat eine Expertenkommission sechs zentrale Maßnahmen des Masterplans kritisch geprüft, die damit verbundenen finanziellen und kapazitären Auswirkungen ermittelt und Vorschläge zur Änderung der Approbationsordnung erarbeitet. Die Ergebnisse sind jetzt auf der Webseite des Wissenschaftsrates abrufbar.

 

Unter anderem schlägt die Kommission vor, dass der patientenbezogene Unterricht während des Studiums ein Drittel des Kerncurriculums umfassen sollte. Begrüßt wird zudem die geplante stärkere Einbindung von Lehrpraxen in die Ausbildung. Von einer Fokussierung auf die Allgemeinmedizin raten die Experten allerdings ab. Stattdessen sollte die ganze fachliche Breite berücksichtigt werden. Um den Arztnachwuchs mit mehr wissenschaftlichen Kompetenzen auszustatten, ist die Kommission außerdem für die Einführung wissenschaftlicher Arbeiten, die zumindest vor der zweiten Prüfung zur Pflicht werden sollten. Insgesamt bedeutet die Umsetzung des Masterplans einen „signifikanten Mehraufwand“ und zusätzliche finanzielle Belastungen für Fakultäten und Universitätsklinika, die beide „schon jetzt nicht aufgabenadäquat ausgestattet“ seien. Da trotz der Arbeit der Kommission noch viele Fragen offen seien, empfehlen die Experten der Politik, einen Beirat einzusetzen. Dessen Aufgaben sollten insbesondere „die fachliche Begleitung der Implementierung des Masterplans“ gehören.

 

Der Masterplan Medizinstudium 2020 wurde 2017 vom Bundesforschungs- und –gesundheitsministerium, der Kultusministerkonferenz und der Gesundheitsministerkonferenz sowie Vertretern der Großen Koalition verabschiedet. Er enthält 37 Maßnahmen zur Reform des Medizinstudiums.