Kliniker erkennen potenziellen Schaden durch Antibiotika nicht an

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Eine neue Studie zur Entscheidungsfindung bezüglich der Anwendung von Antibiotika in der Medizin hat ergeben, dass der fälschliche Glaube, Antibiotika seien unbedenklich, weit verbreitet ist. Dabei seien viele Kliniker von der Auffassung geprägt „es darauf ankommen zu lassen“, wenn es um die Verschreibung von Antibiotika geht. 

Für die Studie wurden 149 Kliniker und 225 Patienten, die sich in Notaufnahmen in zwei großen, städtischen Universitätskrankenhäusern befanden, sowie online 519 Nicht-Patienten befragt, um festzustellen, ob Ärzte die Beweggründe der Patienten für die Anwendung von Antibiotika teilen. 

Die Autoren fanden heraus, dass bei Gegenüberstellung der Ausgangslage des Krankbleibens und des potenziellen Nutzens einer Antibiotikaanwendung die Patienten eher Antibiotika erwarten, was dazu führt, dass Kliniker Antibiotika häufiger verschreiben, obwohl sie mehr über die Medikamente und ihre Nebenwirkungen wissen. 

„Das Problem ist, dass Patienten, aber noch erstaunlicher auch Kliniker die potenziellen Schäden durch eine Antibiotikaanwendung nicht vollständig anerkennen“, sagte Dr. Eili Y. Klein vom Center for Disease Dynamics, Economics & Policy (CDDEP) in den USA. „Trotz der Tatsache, dass es bei ungefähr 20 % der Patienten zu irgendeiner Art von Nebenwirkungen kommen kann, scheint es sich um keinen so wesentlichen Faktor für die Entscheidungsfindung zu handeln, wie man es erwarten würde“, ergänzte Dr. Klein. 

Die Ergebnisse wurden in Medical Decision Making veröffentlicht.