Kindesmisshandlung und -vernachlässigung mit späterer Herzinsuffizienz verknüpft

  • Univadis
  • content_folder.clinical_summaries_univadis_global.label
Der Zugang zum gesamten Inhalt dieser Seite ist nur Angehörigen medizinischer Fachkreise vorbehalten. Der Zugang zum gesamten Inhalt dieser Seite ist nur Angehörigen medizinischer Fachkreise vorbehalten.

Erkenntnis

  • Kinder, die misshandelt werden, haben ein erhöhtes Risiko, im späteren Leben eine Herzinsuffizienz zu entwickeln.

Warum das wichtig ist

  • Psychologische Stressoren sind modifizierbare Risikofaktoren einer Herzinsuffizienz.
  • Bis zu einem Drittel der Kinder erleiden Misshandlungen; dies wurde mit kardiovaskulären Ergebnissen in Verbindung gebracht.
  • Die Daten zur Verknüpfung zwischen Misshandlung und HI waren widersprüchlich.

Studiendesign

  • Prospektive Studie mit Daten von Erwachsenen ohne HI aus der UK Biobank, die 2006–2010 registriert wurden (n = 153.287).
  • Der Fragebogen bewertete retrospektiv 5 Arten von Misshandlungen im Kindesalter:
    • Körperlicher Missbrauch
    • Körperliche Vernachlässigung
    • Emotionaler Missbrauch
    • Emotionale Vernachlässigung
    • Sexueller Missbrauch
  • Die Autoren wiesen zudem genetische HI-Risikoscores zu.
  • Ergebnis: Herzinsuffizienz-Inzidenz
  • Finanzierung: National Natural Science Foundation of China, China Postdoctoral Science Foundation

Wesentliche Ergebnisse

  • Mediane Nachbeobachtung: 12,2 Jahre
  • Eine Misshandlung im Kindesalter korrespondierte dosisabhängig mit dem HI-Risiko.
  • Jede zusätzliche Art der Misshandlung entsprach im Vergleich zu keiner Misshandlung einem um 14 % erhöhten Risiko für HI.
    • Körperlicher Missbrauch war mit dem höchsten Risikoanstieg verbunden.
    • Die Assoziationen schwächten sich nach Bereinigung um kardiovaskuläre Risikofaktoren ab.
  • Es bestand keine Interaktion zwischen dem genetischen Risiko und einer Misshandlung.
  • Personen in der höchsten genetischen Risikokategorie, die 3–5 Arten von Misshandlungen erlitten hatten, wiesen im Vergleich zu Personen in der niedrigsten genetischen Risikokategorie ohne Misshandlung jedoch fast das doppelte HI-Risiko auf.
  • Wären alle Teilnehmer nicht misshandelt worden, hätten 4,53 % der neuen HI-Fälle vermieden werden können.

Einschränkungen

  • Mögliche restliche Störfaktoren