Kein Hinweis auf Zusammenhang zwischen Protonenpumpen-Hemmern und Magenkarzinom
- Univadis
- Clinical Summary
Eine Metaanalyse der besten Beobachtungsdaten ergab keine Assoziation.
Erkenntnis
- Aktuelle Evidenz deutet darauf hin, dass die Einnahme von Protonenpumpenhemmern (PPIs) nicht mit einem erhöhten Risiko für ein Magenkarzinom korreliert.
- Ärzten, die das Absetzen einer PPI-Behandlung in Erwägung ziehen, raten die Autoren dasselbe Vorgehen wie in dem jüngsten Vorschlag der American Gastroenterological Association: zu prüfen, ob eine Indikation für die Anwendung besteht, und nicht, ob Nebenwirkungen zu befürchten sind.
Warum das wichtig ist
- PPIs gehören zu den am häufigsten verordneten Medikamenten der Welt.
- Ein Magenkarzinom ist weltweit die vierthäufigste krebsbedingte Todesursache.
- Einige frühere Evidenzen deuteten darauf hin, dass PPIs das Krebsrisiko erhöhen könnten und mit Folgendem assoziiert sind:
- Zellproliferation
- Atrophie des Magens
- Veränderung der Darmmikrobiota
- Veränderung der mukosalen Immunantwort
- Diese Metaanalyse war die erste, die sich auf Studien mit einer aktiven Vergleichsgruppe (Patienten, die Histamin-2-Rezeptorantagonisten [H2RAs] anwendeten) konzentrierte.
Studiendesign
- Systematische Überprüfung und Metaanalyse von 12 nicht-randomisierten Studien (n > 6 Millionen) und 2 randomisierten Studien (n = 498), in denen der Zusammenhang zwischen PPIs und dem Magenkarzinom untersucht wurden
- Die Studien verglichen PPI-Anwender mit H2RA-Anwendern.
- Dadurch wurde das Risiko für durch die Indikation bedingte Störfaktoren verringert.
- Beide Gruppen weisen zur Baseline möglicherweise ein ähnliches, durch zugrunde liegende Magenprobleme bedingtes Krebsrisiko auf.
- Ergebnis: Magenkarzinom
- Finanzierung: Bibliosan finanzierte die Open-Access-Publikation.
Wesentliche Ergebnisse
- Magenkarzinom-Fälle:
- in nicht-randomisierten Studien: 11.554
- in randomisierten Studien: 1
- In einer Metaanalyse von 6 nicht-randomisierten Studien mit Evidenz höchster Qualität (n = 2,5 Millionen) wurde keine signifikante Assoziation zwischen der PPI-Anwendung und einem Magenkarzinom beobachtet (niedrige Sicherheit).
- Es gab keinen Hinweis auf einen Dosis-Wirkungs-Effekt.
- Es gab keinen Hinweis auf stärkere Effekte bei einer längerfristigen PPI-Anwendung.
- Bei der Berücksichtigung von Studien mit Evidenz geringerer Qualität schien ein höheres Krebsrisiko zu bestehen, jedoch mit sehr geringer Sicherheit oder sehr geringer Zuverlässigkeit.
Einschränkungen
- Die überwiegende Mehrheit der Patienten nahm an nicht-randomisierten Studien teil, nicht an randomisierten Studien.
- H2RAs könnten das Krebsrisiko möglicherweise ebenfalls erhöhen.
- Die Evidenzen der Studien waren von geringer Qualität.
- Risiko für verbleibende Störfaktoren
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