Kassenärzte werben für ambulante Weiterbildung
- Presseagentur Gesundheit (pag)
- Medizinische Nachricht
Bremen (pag) – An der ambulanten Weiterbildung für junge Ärztinnen und Ärzte führt aus medizinischer Sicht kein Weg vorbei, so die Einschätzung der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV). Außerdem erhoffen sich die Niedergelassenen, dadurch mehr Kollegen für die Arbeit im ambulanten Sektor zu gewinnen.
Die ambulante Weiterbildung ist „medizinisch zwingend“ erforderlich geworden, „weil ganz viele Krankheitsbilder stationär gar nicht mehr vorkommen“, sagt Dr. Stephan Hofmeister, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der KBV, auf einer Pressekonferenz anlässlich der Vertreterversammlung des Verbands. Beispiele seien die Fachbereiche HNO, Dermatologie, Psychiatrie und Gynäkologie. „Medizin ist ambulant geworden“, stimmt der Vorstandsvorsitzende Dr. Andreas Gassen zu, „das muss auch Eingang in die Weiterbildungsstrukturen finden“.
Bei den jungen Ärzten gebe es ein großes Interesse, weil die Ausbildung keine Schichtdienste aber eine Eins-zu-eins-Betreuung beinhalte. „Es hakt an der Finanzierung“, konstatiert Hofmeister. Die Kosten würden derzeit zur Hälfte aus dem Honorar der Hausärzte bezahlt, die andere Hälfte schieße die Gesetzliche Krankenversicherung zu. „Die Ärzte bezahlen also die Weiterbildung der Kolleginnen und Kollegen zu 50 Prozent selbst“, beklagt er. In der Allgemeinmedizin gebe es keine Limitation der Ausbildungsstellen, was zu „erheblichen Haushaltsbelastungen“ bei den Kassenärztlichen Vereinigungen führe.
Die Kassenärzte blicken auf die Ausbildung im Krankenhaus, wo die Arbeitskraft des Arztes in Weiterbildung im Finanzierungssystem enthalten sei. „Das ist im EBM durch nichts abgedeckt“, beklagt Hofmeister. Gassen kann sich vorstellen, dass die Ärzte in Weiterbildung spezielle Kapitel des EBM abrechnen dürfen. Angesichts des Ärztemangels hofft die KBV außerdem, dass durch die Ausbildung mehr Kollegen im ambulanten Sektor hängen bleiben.
Dieser Volltext ist leider reserviert für Angehöriger medizinischer Fachkreise
Sie haben die Maximalzahl an Artikeln für unregistrierte besucher erreicht
Kostenfreier Zugang Nur für Angehörige medizinischer Fachkreise