IDWeek 2019 — Protokoll zur Dekolonisation von MRSA senkt Bakteriämie

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Erkenntnis

  • Die Einführung eines Dekolonisations-Protokolls für Haut und Nasenlöcher führte zur Verringerung einer Bakteriämie mit Methicillin-resistentem Staphylococcus aureus (MRSA) bei erwachsenen Hochrisikopatienten.

Warum das wichtig ist

  • Patienten mit identifizierten klinischen Faktoren und Umweltfaktoren haben ein höheres Risiko für eine MRSA-Bakteriämie.
  • Die Eindämmung einer MRSA-Kolonisation kann die Infektionskontrollpraktiken in Gesundheitssystemen fördern und zur Verbesserung individueller Patientenergebnisse beitragen.

Studiendesign

  • Monozentrische, retrospektive Überprüfung der Krankendaten von Hochrisikopatienten zur Bestimmung der Wirkung eines Dekolonisations-Protokolls auf eine MRSA-Bakteriämie.
  • Das Dekolonisations-Protokoll bestand aus einem täglichen Chlorhexidin-Gluconat-Bad in Kombination mit zweimal täglichen antiseptischen Behandlungen der Nasenhohlräume mit 10 % Povidon-Iod oder (bei schwangeren oder auf Iod allergischen Patienten) einem Chlorpheniramin-Paracetamol- und Paracetamol-Phenylpropanolamin-haltigen Nasendesinfektionsmittel.
  • Zu den Merkmalen der Hochrisikopatienten zählten: MRSA-kolonisiert, Elektivoperation, Einweisung auf eine Intensivstation, Konsumenten intravenöser Drogen, Dialysepatienten, Inhaftierung und Krankenhausaufnahme in den vorangegangenen 30 Tagen.

Wesentliche Ergebnisse

  • Während des Studienzeitraums wurden schätzungsweise 2.000 Nasen-Dekolonisationen und 1.000 Chlorhexidin-Bäder durchgeführt.
  • Es bestand eine starke Korrelation zwischen verringerten Raten einer im Krankenhaus auftretenden MRSA-Bakteriämie und einer erhöhten Therapietreue gegenüber dem Behandlungsprogramm zur MRSA-Dekolonisation (R2 = 0,785).

Einschränkungen

  • Monozentrische, retrospektive Auswertung von Patientendaten.
  • Ergebnisse wurden ohne Peer-Review der Daten auf einer Konferenz vorgestellt.