Erkenntnis
- Nächstes Jahr sollen neue Leitlinien zur Behandlung der Lyme-Borreliose (LB) veröffentlicht werden.
- Die „Infectious Diseases Society of America“, die „American Academy of Neurology“ und das „American College of Rheumatology“ erarbeiten diese Leitlinien gemeinsam.
- Dr. Paul Lantos von der Duke University School of Medicine in Durham (North Carolina, USA) gab einen Überblick über die geplanten Aktualisierungen.
Warum das wichtig ist
- In diesen Leitlinien werden die Bemühungen von 3 Verbänden sowie Repräsentanten vieler weiterer Organisationen und Patientenvertreter vereint.
- Da die LB eine systemische Multiorganerkrankung ist, wird diese Aktualisierung einen breiten Konsens über die Organisationen hinweg widerspiegeln.
Wichtigste Neuerungen
- Die neuen Leitlinien werden sich aus 80 Empfehlungen zusammensetzen.
- Dies ist die erste Aktualisierung, in der auch Empfehlungen für diagnostische Test eingeschlossen sind.
- Es werden auch klinische Ansätze für alternative Diagnosen aufgeführt, beispielsweise neurologische Syndrome wie Multiple Sklerose und Optikusneuritis.
- Koinfektionen sind ein neuer Schwerpunkt, wobei Babesiose und Anaplasmosis in separaten Leitlinien behandelt werden.
- Die Aktualisierung beschäftigt sich auch mit oralen Therapien für Meningitis, einschließlich der wachsenden Evidenz für Doxycyclin zum Einnehmen und der laufenden Debatte über den Einsatz von Doxycyclin bei Kindern:
- Laut der „American Academy of Pediatrics“ kann Doxycyclin Kindern ab 8 Jahren für 2 Wochen verabreicht werden.
- Eine Behandlung mit Amoxicillin würde länger dauern, und bei Patienten mit einer Beta-Lactam-Allergie braucht man eine andere Option.
- Die Risiken beim Einsatz intravenöser Antibiotika müssen gegen den Nutzen einer oralen Doxycyclin-Gabe aufgewogen werden.
- Die Aktualisierung umfasst auch STARI (Southern tick-associated rash illness), die durch die Lone-Star-Zecke im Süden der USA übertragen wird und Hautläsionen hervorruft, die schwer von einem Erythema migrans zu unterscheiden sind.
- Es wird beschrieben, was gegen anhaltende Symptome nach der Behandlung einer LB getan werden kann, aber der Begriff des „Post-Lyme-Disease-Syndrom“ (PLDS) wird nicht mehr verwendet.
- Es bleibt schwierig, die Patientenpopulation mit chronischer LB zu identifizieren.
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