IAS 2019 — Neue Wirkstoffe in einem dualen HIV-Behandlungsschema erweisen sich als vielversprechend

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Erkenntnis 

  • Eine zweifache Therapie mit MK-8591 in Kombination mit Doravirin (DOR) war gut verträglich, und damit konnte in einer Studie zur Beurteilung von Wirksamkeits- und Sicherheitsdaten bei den Teilnehmern in allen Behandlungsgruppen eine Virussuppression herbeigeführt und aufrechterhalten werden. 

Warum das wichtig ist 

  • MK-8591 (Islatravir) ist der erste in Entwicklung befindliche nukleosidische Reverse-Transkriptase-Translokations-Inhibitor zur Behandlung der HIV-1-Infektion. 
  • DOR ist ein seit Kurzem zugelassener nicht nukleosidischer Reverse-Transkriptase-Inhibitor. 

Studiendesign 

  • Doppelblinde Dosisfindungsstudie der Phase IIb mit Vergleichskontrolle zur Auswertung der Wirksamkeit und Sicherheit von MK-8591 mit DOR. 
  • 121 Patienten (mittleres Alter: 31 Jahre; 92,6 % Männer, 76,0 % Weiße, 22 % mit > 100.000 HIV-1-RNA-Kopien/ml) wurden nach dem Zufallsprinzip einem von vier Studienarmen zugeteilt. 
    • In den ersten 24 Wochen wurde einer gleich großen Anzahl von Patienten eine von drei Dosen MK-8591 (0,25 mg, 0,75 mg oder 2,25 mg) mit DOR (100 mg) und 3TC (Lamivudin;  300 mg) oder einmal täglich DOR/3TC/TDF (Tenofovirdisoproxil) mit einem Placebo verabreicht. 
    • Nach 24 Wochen wurden jene Patienten unter MK-8591, deren HIV-1-RNA auf < 50 Kopien/ml zurückgegangen war, auf eine duale Therapie mit MK-8591 und DOR umgestellt. 
  • Zu den Wirksamkeitsendpunkten gehörte der gesamthafte Anteil an Patienten nach 48 Wochen mit < 50 HIV-1-RNA-Kopien/ml nach der von der FDA angewendeten Snapshot-Methode. 
  • Die Sicherheit wurde anhand der gemeldeten unerwünschten Ereignisse beurteilt.

Wesentliche Ergebnisse  

  • Anteil an Patienten in Woche 48, die < 50 HIV-1-RNA-Kopien/ml aufwiesen:
    • 89,7 % mit 0,25 mg 
    • 90,0 % mit 0,75 mg 
    • 77,4 % mit 2,25 mg 
    • 83,9 % mit DOR/3TC/TDF 
  • Die mittlere Veränderung der Anzahl an CD4-positiven T-Zellen war in allen Gruppen ähnlich. 
  • Kein Patient wies >200 HIV-1-RNA-Kopien/ml oder eine dokumentierte Resistenz gegenüber den untersuchten Wirkstoffen auf. 
  • Gemeldete unerwünschte Ereignisse: 
    • MK-8591 in jeder Dosis (gesamthaft 7,8 %)
    • DOR/3TC/TDF (19,4 %).

Einschränkungen

  • Präsentation auf einer Konferenz ohne Peer-Review. 

Expertenkommentar 

  • „Dies sind vielversprechende Daten, die das Unternehmen bestärken, eine Phase-III-Studie anzugehen, um festzustellen, wie diese Ergebnisse in einem größeren Prüfzentrum bestätigt werden können, und um diese duale Kombination als zukünftige Therapie zu bewerten, die ebenfalls neue Optionen für Patienten zur Verfügung stellen könnte“, sagte Jean-Michel Molina, der für die Studie zuständige Prüfleiter von der Université Paris Diderot und dem Hôpital Saint-Louis in einer Erklärung.