Honorarumsatz: leichtes Plus in 2020
- Presseagentur Gesundheit (pag)
- Medizinische Nachricht
Berlin (pag) – Die Honorarumsätze in den Praxen sind 2020 trotz rückläufiger Fallzahlen infolge der Corona-Pandemie leicht gestiegen. Dies geht aus dem vierten Honorarbericht der KBV für das Jahr 2020 hervor, der in seinem Sonderthema Zahlen für das gesamte Jahr enthält.
Dem Bericht zufolge wuchs der Honorarumsatz je Arzt im Jahr 2020 im Vergleich zu 2019 im Durchschnitt um 3,1 Prozent. Im hausärztlichen Bereich lag das Plus bei 2,2 Prozent, im fachärztlichen Bereich bei 3,6 Prozent je Arzt. Etwas höhere Zuwächse verbuchten dabei die Psychotherapeuten: Der Umsatz der ärztlichen Psychotherapeuten je Arzt stieg gegenüber dem Vorjahr im Durchschnitt um 6,7 Prozent, der psychologischen Psychotherapeuten um 5,5 Prozent je Therapeut.
„Diese Honorarentwicklung war nur durch die erhebliche Mehrarbeit möglich, die die Ärzte und Psychotherapeuten mit ihren Praxisteams seit Beginn der Pandemie leisten“, sagt KBV-Chef Dr. Andreas Gassen. Die Zahlen zeigten auch, dass massive Honorareinbrüche verhindert werden konnten. Dazu habe der Rettungsschirm der Bundesregierung beigetragen, mit dem Verluste hätten abgefedert werden können. Denn insbesondere zu Beginn der Pandemie seien die Fallzahlen erheblich eingebrochen. Gleichzeitig hätten die Praxen deutlich mehr zu tun gehabt als vor der Pandemie.
Die Gesamtvergütung stieg dem Bericht zufolge im Jahr 2020 auf 42,7 Milliarden Euro an (plus 5,1 Prozent). Ein Plus von 24 Prozent wurde bei den extrabudgetären Leistungen verzeichnet. Die morbiditätsbedingte Gesamtvergütung (MGV) sank hingegen um 5,7 Prozent – vor allem wegen der Bereinigung um die Leistungen des Terminservice- und Versorgungsgesetzes (TSVG).
Denn ein Grund für die Honorarzuwächse außerhalb der MGV ist, dass TSVG-Leistungen wie die Behandlung von Patienten, die über die Terminservicestellen in die Praxis oder in die offenen Sprechstunden kommen, extrabudgetär und damit in voller Höhe vergütet werden. Zusätzliche Leistungen infolge der Pandemie trugen ebenfalls zu dem Plus bei.
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