Hohe Rate von Remissionen bei Colitis ulcerosa mit dem Januskinasenhemmer Upadacitinib

  • Michael Simm
  • Studien – kurz & knapp
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Kernbotschaften

Annähernd ein Drittel der Patienten mit einer moderaten bis schweren, aktiven Colitis ulcerosa erreichte in zwei Studien von 8 Wochen Dauer mit dem oralen Januskinaseninhibitor Upadacitinib eine Remission. Unter den Respondern waren es nach einem Jahr etwa die Hälfte.

Hintergrund

In der Therapie der Colitis ulcerosa fehlt es an Optionen, die eine schnelle, robuste und anhaltende Kontrolle der Krankheit ermöglichen, schreiben die Autoren der aktuellen Studie. Ein Kandidat dafür ist Upadacitinib, ein selektiver, oral verabreichter Inhibitor der Janus-Kinase 1.

Design

Klinisches Programm mit mehreren multizentrischen Placebo-kontrollierten Studien der Phase 3, zwei davon zur Induktionstherapie (U-ACHIEVE induction [UC1] mit 474 Patienten und U-ACCOMPLISH [UC2] mit 522 Patienten und eine zur Erhaltungstherapie (U-ACHIEVE maintenance [UC3] mit 451 Patienten). Die Patienten waren zwischen 16 und 75 Jahre alt und litten mindestens 90 Tage an moderater bis schwerer, aktiver Colitis ulcerosa, definiert durch einen adaptierten Mayo-Wert von 5 – 9 bei einem endoskopischen Sub-Wert von 2 oder 3.

Die Patienten erhielten während der 8-wöchigen Induktionsphase täglich 45 mg Upadacitinib oder Placebo. Jene, die auf die Behandlung ansprachen, wurden erneut randomisiert und erhielten in einer Erhaltungsphase von 52 Wochen 15 oder 30 mg Upadacitinib oder Placebo. Die primären Studienziele waren eine Remission (adaptierter Mayo-Wert) zum Ende der Induktions- bzw. Erhaltungsphase.

Ergebnisse

  • Induktionsphase: Klinische Remissionen unter 45 mg Upadacitinib bei 26 bzw. 34 % der Patienten gegenüber 5 und 4 % unter Placebo (p < 0,0001).
  • Erhaltungsphase: 42 bzw. 52 % klinische Remissionen mit 15 bzw. 30 mg Upadacitinib gegenüber 12 % mit Placebo (p < 0,0001).
  • Die häufigsten Nebenwirkungen waren Akne (5 bzw. 7 % in UC1 und UC2 gegenüber 1 bzw. 2 % unter Placebo), Nasopharyngitis (5 versus 4 % in UC1), und erhöhte Kreatinkinase-Werte (4 versus 2 % in UC1). Schwere Nebenwirkungen, die zum Abbruch der Behandlung führten, waren in beiden Induktionsstudien mit 2 % seltener als unter Placebo (9 bzw. 5 %), ebenso unter beiden Dosierungen in der Erhaltungsstudie (4 und 6 gegenüber 11 %).

Klinische Bedeutung

Die deutliche Überlegenheit im Vergleich zu Placebo und das günstige Sicherheitsprofil in den 3 Studien könnten Upadacitinib zu einer effektiven Behandlungsoption für diesen Patientenkreis machen. In den USA hat die Zulassungsbehörde FDA dem bereits im März zugestimmt.

Finanzierung: AbbVie.