Hohe Akzeptanz und Adhärenz für biologische Therapien gegen Psoriasis
- Michael Simm
- Studien – kurz & knapp
Kernbotschaften
Eine Kohortenstudie mit mehr als 16000 Behandlungszyklen und über zweijähriger Nachverfolgung kommt zu dem Schluss, dass lediglich 6 bis maximal 19 % der Patienten mit Psoriasis die neueren Biologika nach einem Jahr wegen mangelnder Wirksamkeit nicht mehr einnehmen. Die besten Werte erzielte dabei Guselkumab.
Hintergrund
Ein – wenn auch selten genutzter – Indikator für die langfristige Wirksamkeit, Sicherheit und Verträglichkeit einer Arznei ist das sogenannte Drug Survival. Es lässt sich definieren als der Anteil der Patienten, die eine bestimmte Arznei über einen längeren Zeitraum (hier: 1 – 2 Jahre) kontinuierlich einnehmen. Eine Kenntnis der Faktoren, die mit dem Drug Survival einzelner Substanzen assoziiert sind (Effektmodifikatoren) könne bei der Auswahl zwischen verschiedenen Optionen hilfreich sein, schreiben die Autoren der aktuellen Studie.
Design
Prospektive Kohortenstudie zu 16122 Behandlungszyklen mit den Psoriasis-Arzneien Guselkumab, Ixekizumab, Secukinumab, Ustekinumab und Adalimumab anhand Daten des British Association of Dermatologists Biologics and Immunomodulators-Registers für die Jahre 2007 bis 2021.
Ergebnisse
- Zahl (Prozentsatz) der Behandlungszyklen, die mit den jeweiligen Arzneien begonnen wurden:
- Adalimumab: 6607 (41,0 %),
- Ustekinumab: 5405 (33,5 %),
- Secukinumab: 2677 (16,6 %),
- Guselkumab: 730 (4,5 %),
- Ixekizumab: 703 (4,4 %).
- Die nicht adjustierten Daten des Drug Survivals (95%-Konfidenzintervalle) nach einem Jahr bezüglich der Wirksamkeit / Sicherheit waren:
- Guselkumab: 0,94 (0,92 – 0,96) / 0,96 (0,94 – 0,98),
- Ustekinumab: 0,89 (0,88 – 0,89) / 0,94 (0,94 – 0,95),
- Secukinumab: 0,86 (0,85 – 0,87) / 0,94 (0,92 – 0,94),
- Ixekizumab: 0,86 (0,83 – 0,89) / 0,92 (0,89 – 0,94),
- Adalimumab: 0,81 (0,80 – 0,82) / 0,91 (0,90 – 0,91).
- Die adjustierten „Überlebenskurven“ für die Wirksamkeit bestätigten die Überlegenheit von Guselkumab (Chancenverhältnis aHR 0,13; 95%-KI 0,03 – 0,56) und die Unterlegenheit von Adalimumab (aHR 2,37; 95%-KI 2,03 – 2,76), jeweils im Vergleich zu Ustekinumab.
- Bei der Sicherheit waren die adjustierten Überlebenskurven für Guselkumab, Ustekinumab und Secukinumab ähnlich, wogegen Adalimumab (HR 1,66; 95%-KI 1,46 – 1,89) und Ixekinumab (HR 1,52; 95%-KI 1,13 – 2,03) im Vergleich zu Ustekinumab schlechter abschnitten.
- Als Effektmodifikatoren ragten heraus: Eine Psorias-Arthritis, der vorherige Gebrauch anderer Biologika und eine Beteiligung der Nägel.
Klinische Bedeutung
Insgesamt war das Drug Survival für alle untersuchten Präparate hoch, die Unterschiede waren gering. Guselkumab wird dennoch als wirksamste Substanz und – mit Ustekinumab – auch als sicherste Substanz hervorgehoben. Auch wenn vergleichsweise wenige Patienten Guselkumab und Ixekizumab erhalten haben, handelt es sich nach Angaben der Autoren um die bislang größte Beobachtungsstudie für die beiden Präparate. Ein Blick auf die demographischen Daten der Patienten zeigt, dass diese im Großen und Ganzen ausgewogen waren. Allerdings war die Zahl der vorangegangenen biologischen Therapien zwischen den Präparaten sehr unterschiedlich, was die Interpretation der Daten erschweren dürfte.
Finanzierung: The British Association of Dermatologists Biologic Register Ltd., das wiederum von AbbVie, Almirall, Amgen, Eli Lilly, Janssen, Cilag, Hexal Sandoz, Leo Pharma, Novartis, Samsung Bioepsis und UCB für Dienstleistungen auf dem Gebiet der Pharmakovigilanz bezahlt wird.
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