Hochrisiko-Mammakarzinom im Frühstadium: Abemaciclib verringert das Rezidivrisiko

  • Helga Gutz
  • Clinical Summary
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Erkenntnis

  • Bei Hormonrezeptor (HR)-positivem, humanem epidermalem Wachstumsfaktorrezeptor 2 (HER2)-negativem, Lymphknoten-positivem, frühem Brustkrebs mit hohem Risiko zeigt Abemaciclib plus endokrine Therapie (im Vergleich zur alleinigen endokrinen Therapie) in einer vorgeplanten Zwischenanalyse der MonarchE-Studie ein geringeres Rezidivrisiko 4 Jahre nach der Randomisierung.

Warum das wichtig ist

  • Die Ergebnisse gelten als praxisverändernd und untermauern das zuvor berichtete positive Nutzen-Risiko-Verhältnis beim adjuvanten Einsatz von Abemaciclib (einem Inhibitor der Cyclin-abhängigen Kinasen 4 und 6).
  • Aktuell läuft eine längerfristige Nachbeobachtung.

Studiendesign

  • 4-Jahres-Ergebnisse von monarchE, einer offenen, randomisierten klinischen Studie der Phase 3 an 603 Standorten in 38 Ländern bei Patienten mit Brustkrebs im Frühstadium (Stadien I-III), die aufgrund von ≥4 positiven axillären Lymphknoten oder 1-3 positiven Lymphknoten und entweder Krankheitsgrad 3 oder einer Tumorgröße von ≥5 cm ein hohes Rezidivrisiko aufwiesen.
  • 5601 Frauen und 36 Männer wurden randomisiert bis zu 10 Jahre Abemaciclib (150 mg oral zweimal täglich über 2 Jahre) plus endokriner Therapie nach Wahl des Arztes oder einer alleinigen endokrinen Therapie (der derzeitigen Standardbehandlung) zugewiesen.
  • Primärer Endpunkt: Überleben ohne invasive Erkrankung, definiert als die Zeit von der Randomisierung bis zum ersten Auftreten eines lokalen oder regionalen Rezidivs, eines kontralateralen Rezidivs, einer zweiten primären nicht-brustinvasiven Krebserkrankung, eines Fernrezidivs oder des Todes jeglicher Ursache.
  • Finanzierung: Eli Lilly.

Wesentliche Ergebnisse

  • Bei einem mittleren Follow-up von 42 Monaten (der zweiten Zwischenanalyse) war das Überleben ohne invasive Erkrankung in der Abemaciclib-Gruppe länger als in der Gruppe mit alleiniger endokriner Therapie (HR 0,664; 95% KI 0,578-0,762).
  • Nach 4 Jahren betrug die absolute Differenz beim invasiv-krankheitsfreien Überleben 6,4% (85,8% in der Abemaciclib-Gruppe vs. 79,4% in der Gruppe mit alleiniger endokriner Therapie), was größer war als die Differenz von 2,8% nach 2 Jahren und 4,8% nach 3 Jahren.
  • Die Überlebenszeit ohne Fernrezidiv (erstes Auftreten eines Fernrezidivs oder Tod jeglicher Ursache) war in der Abemaciclib-Gruppe länger als in der Gruppe mit alleiniger endokriner Therapie (HR 0,659; 95% KI 0,567-0,767).
  • Die Mortalitätsrate betrug 5,6% in der Abemaciclib-Gruppe gegenüber 6,1% in der Gruppe mit alleiniger endokriner Therapie (HR 0,929; 95% KI 0,748-1,153).
  • Die häufigsten unerwünschten Ereignisse Grad 3-4 unter Abemaciclib im Vergleich zur alleinigen endokrinen Therapie waren Neutropenie (19,7% bzw. 0,8%), Leukopenie (11,4% bzw. 0,4%) und Diarrhö (7,8% bzw. 0,2%).
  • Die Rate schwerwiegender unerwünschter Ereignisse betrug 15,5% bzw. 9,1%, und es gab in der Abemaciclib-Gruppe 2 behandlungsbedingte Todesfälle gegenüber keinem in der Gruppe mit alleiniger endokriner Therapie.

Einschränkungen

  • Open-label Design.
  • Kurze Dauer der Nachbeobachtung zur Bestimmung des OS.