Hirntumoren: jüngere Männer haben schlechtere Überlebensergebnisse als gleichaltrige Frauen

  • Moore KJ & al.
  • Cancer

  • Helga Gutz
  • Clinical Summary
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Erkenntnis

  • Junge Männer mit Hirntumoren haben schlechtere Überlebensergebnisse als entsprechende altersgleiche Frauen.

Warum das wichtig ist

  • Tumoren des zentralen Nervensystems (ZNS) gehören zu den 5 häufigsten Krebserkrankungen bei jungen Erwachsenen im Alter von 20-39 Jahren, mit einer höheren Inzidenz bei Männern.
  • Die Ergebnisse der Studie schärfen wahrscheinlich das Bewusstsein der Ärzte für geschlechtsabhängige Unterschiede bei den Behandlungsergebnissen von jungen Erwachsenen mit Hirntumoren.

Studiendesign

  • Analyse der Daten von 47.560 Erwachsenen im Alter von 20-39 Jahren (47% Männer), bei denen zwischen 2004 und 2016 ein ZNS-Tumor diagnostiziert wurde und die in der National Cancer Database der USA identifiziert wurden.
  • Finanzierung: National Cancer Institute.

Wesentliche Ergebnisse

  • Nach der Bereinigung um Störfaktoren hatten Männer ein 47% höheres Risiko für Sterblichkeit durch einen Hirntumor als Frauen (HR 1,47; 95% KI 1,41-1,53).
  • Männer hatten im Vergleich zu Frauen ein signifikant schlechteres OS für 9 von 16 histologischen Typen der ZNS-Tumoren (P<0,05 für alle):
    • Diffuses Astrozytom (HR 1,30).
    • Anaplastisches Astrozytom (HR 1,25).
    • Glioblastom (HR 1,14).
    • Oligodendrogliom (HR 1,37).
    • Oligoastrozytische Tumoren (HR 1,22).
    • Ependymale Tumoren (HR 1,29).
    • Andere maligne Gliome (HR 1,43).
    • Neuronale und gemischt neuronal-gliale Tumoren (HR 1,52).
    • Meningiom (HR 2,01).
  • Es gab keine Histologien, bei denen Frauen ein schlechteres OS als Männer hatten.
  • Die 5-Jahres-Überlebensrate für alle kombinierten Histologien betrug 83,2% bei Frauen und 71,2% bei Männern.
  • Es wurde geschätzt, dass bei vergleichbaren Überlebensergebnissen der Geschlechter über die Studienzeit 20% aller Todesfälle und 34% der männlichen Todesfälle hätten vermieden werden können.

Einschränkungen

  • Aufgrund der enormen histologischen Heterogenität bei den ZNS-Tumoren wurden bestimmte spezifische Histologien möglicherweise übersehen.
  • Spezielle Behandlungsinformationen waren nicht verfügbar.